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4. Februar 2013

Academics schlagen sich selbst und nähern sich der Abstiegszone.

Über die 71:73 (34:37) -Niederlage nach dramatischem Spielverlauf vor 720 Zuschauern in Ehingen wird im Heidelberger Umfeld in nächster Zeit wohl noch viel diskutiert werden. Besonders ärgerlich wird der Spielverlust durch die Tatsache, dass man sich mit einem Sieg einen Abstand von sechs Punkten gegenüber der Abstiegszone hätte verschaffen können.

Die Gastgeber kamen besser in die Partie und erarbeiteten sich bis zur 9. Minute einen 21:15-Vorsprung. Hauptursache war bis zu diesem Zeitpunkt die Reboundüberlegenheit der „Steeples“. Sage und schreibe sieben Offensivrebounds führten bis dahin zu einem klaren Übergewicht an Ehinger Wurfchancen, ohne dass der Spielstand allerdings das Team von Tony Garbelotto zunächst besonders beeindrucken konnte. Im Gegenteil! Die Heidelberger fanden jetzt mit einer gut funktionierenden Ganzfeldpresse zu ihrer besten Phase des Spiels, verzeichneten reihenweise Steals und drehten die Begegnung mit einem 19:1(!)-Lauf zum 22:34(15.).  Doch hier versäumten sie es, „den Sack zuzumachen“ und verloren in den nächsten Minuten völlig ihren Rhythmus. Es  folgte ein 18:0 der Steeples bis zu deren 40:34-Führung in der 21. Minute, womit die Partie erneut völlig auf den Kopf gestellt war.

Nach einem Dreier von Blackwood und zwei Freiwurfpunkten von Sargent war Heidelberg wieder dran (40:39). Bis dahin hatte Ehingen 33 Rebounds, Heidelberg 15. Das Momentum lag auf Seiten der Steeples, die jetzt durch Williamson, Unterluggauer und Calvin wieder auf 50:39 davonzogen. Doch noch einmal bewiesen die „Riesen vom Neckar“ Moral und bauten in der Defense einen gewaltigen Druck auf. Am Ende des Spiels hatten sie mit einer aggressiven Verteidigung die Gastgeber zu 19 Ballverlusten gezwungen. Clint Sargent war im dritten Viertel bester Heidelberger und führte sein Team mit zwei unmittelbar nacheinander erzielten Dreiern zwischenzeitlich wieder auf 51:48 heran.

Nach dem 56:49-Dreiviertelstand verkürzten Blackwood und Sargent zum 60:58 (33.). Ehingen behielt jetzt ständig einen kleinen Vorsprung, ehe sich die Begegnung in der Schlußphase ungeheuer dramatisch zuspitzte. 71:68 – noch 48 Sekunden. Heidelberg im Ballbesitz. Dreierversuch von Blackwood, Offensivrebound von Fintel, Dreierversuch Sargent, Offensivrebound von Fintel, Dreier durch den einmal mehr klar effektivsten Heidelberger Akteur Devin White – 71:71 (5,7 Sekunden vor Schluss)!  Im Gegenzug stellt aber Williamson 2,8 Sekunden vor Spielende den letztlich verdienten 73:71-Erfolg der Ehinger sicher. Es folgt zwar noch ein allerletzter Heidelberger Versuch: Christian von Fintel bringt hierbei den Ball beim Einwurf gerade noch vor Ablauf der 5-Sekundenregel zu Sargent. Dem bleibt in letzter Sekunde allerdings nur noch ein Notwurf aus der Ecke – daneben. Aus.  – Wieder war ein Spiel für die Academics hauchdünn verloren.

Heidelbergs Manager Matthias Lautenschläger mochte denn auch seinen Frust nach der Partie nicht verbergen: „Ich bin vor allem enttäuscht darüber, dass wir in einem so wichtigen Spiel das Reboundverhältnis mit 20 abgeben“.

Damit befinden sich die Academics punktgleich mit Nürnberg, Jena und Essen zwar immer noch auf Platz neun in absoluter Reichweite der Playoffs, aber auch nur zwei Siege von einem Abstiegsplatz entfernt. Als positiv mag allerdings die Tatsache gewertet werden, dass von den restlichen zehn  Saisonspielen noch sechs im heimischen Olympiastützpunkt stattfinden.

Ehingen: Calvin 18, Unterluggauer 12, Williamson 11, Matthews 10, Rohde 8, Müller 7, Haukohl 4, Theis 3.

Heidelberg: White 17 (6 Rebounds, 4 Steals, 2 Blocks), Sargent 15 (4/10 Dreier), Blackwood 11, Hardy 9 (3 Steals), Kuhn 9, Heindel 5 (5 Rebounds), Komarek 3, Crowder 2, Barth, von Fintel, – Okundaye.

Claus Ebert