Mehr als 36 Jahre oder über 13.290 Tage ist es her, dass eine Heidelberger Herren Basketballmannschaft in der ersten Bundesliga antreten durfte. Damals im Jahr 1985 nahm die überaus erfolgreiche Historie des USC Heidelberg mit neun deutschen Meistertiteln und zwei Pokalsiegen in der Abstiegsrunde gegen den 1. FC Bamberg ein abruptes, wenn auch ein sich bereits länger anbahnendes Ende. Nun also melden sich die Heidelberger in der Stadthalle Weißenfels wieder zurück im Oberhaus des deutschen Basketballs.
Dort treffen die MLP Academics Heidelberg auf den vermutlich stärksten MBC seit Jahren. In der Vorbereitung gelangen überzeugende Siege wie beispielsweise gegen Ligarivalen medi Bayreuth (96:82) oder den Halbfinalisten der ProA Frankreich SIG Strasbourg (81:76). Das Scoring verteilte sich dabei über die komplette Vorbereitung hinweg auf mehrere Schultern, denn sechs Spieler punkteten im Schnitt zweistellig.
Besonders gefährlich sind die Gastgeber von „Downtown“ also aus dem Dreipunktbereich. Hierbei tun sich zwei Spieler hervor, die man noch aus der vergangenen ProA Saison kennt. Von den Rostock Seawolves wechselte nämlich kein geringerer als Behnam Yakhchali nach Weißenfels. Als Nationalspieler Irans erzielte er bei den Olympischen Spielen in Tokyo 13,3 Punkte bei einer Trefferquote von nahezu 50% von jenseits der Dreipunktelinie bei. Ein weiterer gefährlicher Scharfschütze ist Leon Friederici. In der abgelaufenen Saison für die Eisbären Bremerhaven auf Korbjagd soll er den Wölfen nun weitere Firepower von außen geben. Im Testspiel gegen Rasta Vechta kam Friederici auf 28 Punkte (8 Dreier) und führte seine Mannschaft zu einem deutlichen Sieg.
In seine sechste Saison beim MBS geht derweil Sergio Kerusch. Der athletische Forward ist sowas wie der emotionale Leader des Teams und zeichnet sich gerne für die spektakulären Aktionen verantwortlich. Einen Transfercoup landete man auf der wichtigen Point Guard Position mit dem Serben Nikola Rebic, der vom amtierenden Eurocup Sieger AS Monaco nach Sachsen-Anhalt wechselte. Eine Verpflichtung, die Aufsehen erregte. Auch auf der Centerposition kann Trainer Igor Jovovic in seiner Muttersprache kommunizieren, denn aus der ersten spanischen Liga kam im Sommer 2,10m Hüne Goran Huskic, der wie Rebic aus Serbien stammt.
Es würde den Rahmen sprengen, auf jeden Spieler des Gastgebers einzeln einzugehen. Zu tief und qualitativ hochwertig ist der Kader der Wölfe besetzt. Fallen 1-2 Scorer aus, springen andere in die Bresche. Etliche Spieler haben das Potential heiß zu laufen und ein Spiel an sich zu reißen. Der Schlüssel für die Academics, die als klarer Außenseiter in die Partie gehen, wird also in der Verteidigung liegen. Gelingt es Frenki’s Jungs die Offensive des Gastgebers halbwegs im Schach zu halten und den eigenen Angriff in Fahrt zu bringen, kann es mit dem Sieg klappen.
Verfolgt das Spiel LIVE auf Magenta Sport!
Tip off ist am Samstag um 18:00 Uhr
Nach dem Testspiel gegen Würzburg saßen Trainer und Verantwortliche nochmals zusammen, um die Personalsituation zu analysieren. Hierbei einigte man sich darauf, zunächst keinen Ersatz für „Osasu“ zu verpflichten, da denkbar ist, dass er in 2 Wochen wieder ins Spielgeschehen wird eingreifen können. „Es käme einem Schnellschuss mit ungewissem Ausgang gleich. Ein neu verpflichteter Spieler müsste zunächst 5 Tage in Quarantäne, sich akklimatisieren und ins Team finden. Wir hoffen nun auf eine schnelle und vollständige Genesung von Osasu und sehen uns mit der jetzigen Mannschaft für den Saisonauftakt gut aufgestellt“ so Geschäftsführer Matthias Lautenschläger.
Weiter zum Kader gehört unterdessen Courtney Stockard, dessen endgültiger Status in den kommenden Tagen geklärt wird.