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28. September 2021

Angeschlagen ins Derby – Über Parkplätze und 3G

Nach dem erfolgreichen Auftakt in die easycredit BBL erwartet die MLP Academics in der Heimspielpremiere gegen die MHP Riesen Ludwigsburg eine fast unlösbare Aufgabe. Fast unlösbar? Ist das nicht Tiefstapelei? Schließlich hat man doch ein Heimspiel im SNP Dome vor Zuschauern und kommt mit dem Rückenwind aus dem Auswärtssieg bei den stark eingeschätzten Wölfen aus Weißenfels. Ein Blick auf die Mannschaftsaufstellungen der beiden Teams lässt erahnen, warum es dennoch zu einem echten Duell „David gegen Goliath“ kommt.

Beginnen wir mit einer kurzen Analyse des Gegners. Der Sieger der Hauptrunde der vergangenen Saison (Bilanz: 30 Siege, 4 Niederlagen) und spätere Playoff-Halbfinalist konnte nach Jahren hoher Fluktuation im Kader sage und schreibe elf Spieler des Erfolgskaders weiterverpflichten. „Dass viele zurück sind, macht es einfacher“ sagte Trainerlegende John Patrick noch recht bescheiden in einem Pressegespräch mit der Ludwigsburger Kreiszeitung. Dass es gelungen ist, so viele Leistungsträger an sich zu binden, spricht dafür, dass es nach der Vizemeisterschaft der Saison 2019/2020  und dem Erreichen des Halbfinales 2020/2021 nur ein mittelfristiges Ziel geben. Einen nationalen Titel.

Auf ihn kommt viel Arbeit zu. Gegen die Ganzfeldpresse der Gäste muss Niki einen kühlen Kopf bewahren (Foto: Thomas Disqué)

Oscar da Silva sorgt für Ärger

Einen Dämpfer erhielten die MHP Riesen dennoch. Jaleen Smith, der ehemalige Heidelberger, verließ den Verein als unangefochtener Leader in der Offseason ausgerechnet in Richtung Hauptstadt, wo er sich den Albatrossen aus Berlin anschloss. Der nächste Dämpfer kam unerwarteter daher. Wenige Stunden vor dem Saisonauftakt der Riesen bekam John Patrick eine Nachricht auf sein Handy. Diese stammte von Leistungs- und Hoffnungsträger Oscar da Silva und beinhaltete die Information, dass dieser auf dem Weg nach Berlin sei, um sich ebenfalls dem Spitzenclub dort anzuschließen. Diese Meldung erzeugte vor allem aufgrund der Art und Weise einen Sturm im Blätterwald und kommt für Ludwigsburg einem echten Nackenschlag im Streben nach höheren Zielen gleich.

Ein Blick auf den tiefen Kader der Gäste verrät jedoch, dass dennoch ausreichend Alternativen vorhanden sind. Auf den deutschen Positionen kann Patrick auf die erfahrenen Jonas Wohlfahrt-Botterman und Yorman Polas Bartolo zurückgreifen. Doch der Trainer verpasste nicht, auch die junge Generation hochzuziehen, gab den jungen Spielern immer wieder wertvolle Spielzeit auch in wichtigen Spielen. Mit dabei seine beiden Söhne Johannes und Jacob oder auch Lucas Herzog. Früh übernahmen diese die DNA ihres Übungsleiters: harte Defense, schnelle Abschlüsse.

Beeindruckende Tiefe im Ludwigsburger Kader

Die durch den Abgang von Jaleen Smith entstandene Lücke zu füllen, traut derweil man am ehesten Jonah Radebaugh zu. Der 24 jährige US Amerikaner überzeugte zu Beginn seiner Profikarriere kaum. Regelmäßig standen 0 Punkte auf der Habenseite, die Minuten variierten bei seinen Kurzeinsätzen zwischen 1 und 10. Doch nach und nach entwickelte sich Radebaugh zur zweiten Kraft hinter Smith und erzielte in den Halbfinalspielen gegen FC Bayern München Basketball bei einer Dreierquote von 60%, 14 Punkte im Schnitt.

Kann er an seine Leistung aus dem Auftaktspiel anknüpfen? Shy Ely überzeugte durch seine variable Offense (Foto: Thomas Disqué)

Ordentlich Erfahrung bringen die beiden US Amerikaner Dreierspezialist Jordan Hulls und Tremmell Darden mit. Letzterem scheint sein Alter, im Dezember wird Darden 40 Jahre jung, nichts anhaben zu können. Gegen die Hamburg Towers avancierte er mit 21 Punkten zum Topscorer seiner Farben und hatte maßgeblichen Anteil am knappen 88:87 Erfolg. Doch auch die Neuzugänge stehen ihren erfahrenen Kollegen in nichts nach. Mit Kraftpaket Yoeli Childs, dem teamdienlichen Jaylen Hands und den von medi Bayreuth gewechselten David Walker wird ein Kader abgerundet, der erneut großes zu leisten imstande ist.

Auf Seite der Academics sind eher die Sorgfalten auf Frenki’s Stirn groß. Denn der Auswärtssieg beim MBC forderte Tribut. Als Rob Lowery und Kelvin Martin den Wolfbau humpelnd verließen, dachte noch keiner an die möglichen Konsequenzen. Doch nun ist klar, dass Lowery (Muskelfaserriss) ausfallen wird. Bei Kelvin Martin soll ein MRT am heutigen Tag Aufschluss über die Schwere der Verletzung geben. Da Osasumwen Osaghae und Courtney Stockard weiterhin nicht einsatzbar sind, fehlen also gleich vier wichtige Stützen der Mannschaft. Das Spiel in Weißenfels hat jedoch auch eines gezeigt: in einigen Spielern steckt mehr, als ihnen manchmal zugetraut wird.

Chancenlos im Derby? Wir werden sehen. Ab 20:15 Uhr auf Magenta Sport oder im SNP Dome live vor Ort. Einlass ist ab 19:00 Uhr

Die Parkplatzsituation und weiteres

Bitte nutzen Sie den Parkplatz am Messplatz (Lageplan siehe Bild). Dieser wird ab 19:00 Uhr geöffnet sein und wird durch unseren Security-Partner RN Sicherheit überwacht. Von dort laufen Sie ca. 5 Minuten zum Dome. Ein frühzeitiges Erscheinen ist empfehlenswert.

Es gilt nach wie vor die 3G Regel (Schnelltest ist ausreichend) sowie Maskenpflicht in der Arena. Zum Verzehr von Getränken und Speisen kann diese selbstverständlich abgenommen werden. Bitte laden Sie im Vorfeld die Luca-App runter und registrieren Sie sich vor dem Betreten der Arena.

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