Die gute Nachricht kam 30 Minuten vor dem Spiel: Neuzugang Shaun Willett erhielt die Freigabe durch die Liga (Ligakonkurrent wiha Panthers Schwenningen hatte diese bis zuletzt verweigert) und durfte somit mitwirken. Die Paderborner hingegen mussten ihrerseits mit Hiobsbotschaften vor dem Spiel umgehen. Die beiden deutschen Leistungsträger Daniel Mixich (Gehirnerschütterung) und Tom Alte (Knieprobleme) konnten nicht eingesetzt werden, weshalb der erst 17 jährige Hemschemeier (siehe Vorbericht zum Spiel) zu seinem ersten Starting Five Einsatz kam.
Somit sollte ein Sieg doch machbar erscheinen. Das dachten sich wohl auch unsere Jungs, die sehr fahrig und in der Defensive hoch nachlässig agierten und immer wieder leichte Korberfolge in Korbnähe zuließen. Zu langsam in der Pick and Roll Defense, zu lasch in der Ballverteidigung. Folglich stand es nach 7 gespielten Minuten 22:9 aus Sicht der Hausherren. Ob Auswechslungen, ob Auszeiten, nichts schien zu fruchten. Zu Viertelende stand ein absolut verdientes 29:17 auf dem Paderborner Scoreboard aus Sicht der Heimmannschaft.
Im zweiten Viertel fingen sich die Academics ein wenig, kamen nun selber auch zu besser herausgespielten Korberfolgen. Größten Anteil hieran hatte Shyron Ely, der zur Halbzeitpause bereits 13 Punkte verzeichnen konnte. Willett agierte bemüht aber leider etwas glücklos. Man merkte jedoch schnell, warum man ihn nach Heidelberg holen wollte. Seine Physis verändert das Spiel sichtbar.
Das dritte Viertel begann mit einem recht offenen Schlagabtausch, in welchem die Heidelberger Defensive weiterhin die absolute Schwachstelle blieb. Bereits nach anderthalb Minuten reagierte Coach Frenki und wechselte Heyden aus, der ein ums andere Mal das Nachsehen im Duell gegen den stark aufspielenden Cushingberry hatte. Kurze Zeit später war es dann so weit: die erste Heidelberger Führung durch einen erfolgreichen Korbleger von Willett. Wer dachte, dass jetzt der Bann gebrochen sei, sah sich erstmal eines besseren belehrt. Viel zu einfache Ballverluste im Angriff und weiterhin nachlässig in der Verteidigung konnte die Führung zwar behauptet aber nur auf 4 Punkte ausgebaut werden.
Das vierte Viertel eröffnete aus Heidelberger Sicht der stark foulbelastete Kuppe mit einem Dreier, im direkten Gegenzug jedoch beging Nelson ein unsportliches Foul beim Dreipunktwurf durch Ward, der alle 3 zugesprochenen Freiwürfe versenken konnte. Zu allem Überfluss holte sich Kuppe im nächsten Angriff der Uni Baskets sein 4. Foul ab, wodurch sich Frenki beim Spielstand von 71:73 gezwungen sah, ihn zunächst wieder auf die Bank zu beordern und ein weiteres Timeout zu nehmen.
Die Verunsicherung konnte er jedoch nicht verringern, immer fehleranfälliger wurde das Spiel. Auf beiden Seiten. Selbst Trtovac, der nun seine ersten Minuten nach anderthalb Monaten sah, reihte sich nahtlos ein und wirkte ebenfalls relativ unsicher. Erneut sah sich der Coach zu einem Wechsel gezwungen und brachte Heyden wieder zurück auf Parkett. Zwar blieb das Spiel auf einem niedrigen Niveau, dennoch gelang es den Heidelbergern nun sich ein wenig abzusetzen (77:83, 36. Minute).
An dieser Führung sollte sich bis Spielende kaum etwas ändern, auch weil die Paderborner etliche Chancen ungenutzt ließen. So hieß es am Ende 85:79 aus Heidelberger Sicht. Unterm Strich war dieser Sieg trotz allem verdient. Positiv hervorzuheben ist neben der Leistung von Shyron Ely (25 Punkte) der Einstand von Willett, der in gerade mal 23 Minuten ein sogenanntes Double Double (14 Punkte, 11 Rebounds) und eine Effektivität von 22 erreichte. Das lässt optimistisch auf die kommenden schweren Aufgaben blicken.
Ansonsten heißt es (vielleicht etwas flapsig): Mund abwischen, weiter geht’s! Schon am Samstag in Hagen