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8. Oktober 2021

Auf zum Traditionsduell

Am Samstag kommt es in der Sporthalle Gießen-Ost zu einem wahren Traditionsduell, wenn der neunfache deutsche Meister Heidelberg auf den fünffachen deutschen Meister aus Gießen trifft. Die Gastgeber waren bis zum Abstieg 2012/2013 als einziges Team 46 Jahre lang ununterbrochen in der ersten Liga und schafften nach zwei Jahren in der ProA den Wiederaufstieg. In den Playoffs der Saison 2014/2015 gelang dabei keinem einzigen Gegner auch nur ein Sieg gegen die Lahnstädter. Leidtragende waren hierbei im Viertelfinale nach einem 3:0 „Sweep“ unter anderem auch die Academics. Im Team der Heidelberger, es war die erste Saison von Coach Frenki, stand damals auch schon Kelvin Martin.

Die aktuelle Tabellensituation täuscht darüber hinweg, dass hier zwei Teams aufeinandertreffen, die von vielen Experten als Abstiegskandidaten gehandelt werden. Nachdem die Hessen, die mittlerweile Jobstairs Gießen 46ers heißen, in der vergangenen Saison abgestiegen waren, sich aber kein zweiter Aufsteiger aus der ProA fand, beantragten sie die Wildcard, welche ihnen auch zugesprochen wurde. Aufgrund der generell anspruchsvollen wirtschaftlichen Lage verständigte man sich mit der easycredit BBL darauf, den Betrag auf zwei Spielzeiten aufzuteilen, um die Liquidität zu sichern. Trotz des enormen finanziellen Sonderaufwandes in Höhe von 350.000 Euro ist es den Verantwortlichen gelungen, eine schlagkräftige Truppe zusammenzustellen. An den ersten beiden Spieltagen überzeugten die Spieler von Headcoach Pete Strobl jedenfalls beim Sieg gegen medi Bayreuth und der denkbar knappen Niederlage gegen Brose Bamberg.

Interessanter Kader mit viel Qualität

Strobl, der viel Wert auf eine aggressive Verteidigung legt, kann hierbei auf ein durchaus vielversprechendes deutsches Korsett bauen. Mit Eigengewächs Bjarne Kraushaar und den mittlerweile eingebürgerten ehemaligen BBL MVP sind zwei deutsche Leistungsträger erhalten geblieben. Hinzu kamen von s.Oliver Würzburg Florian Koch und von Science City Jena Dennis Nawrocki. Vor allem Koch konnte in den beiden bisherigen Partien überzeugen und steuerte zehn Punkte im Schnitt bei.

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In der Vorbereitung gelang den Academics ein überraschend deutlicher Sieg, der jedoch beim Blick auf die damalige Situation an Bedeutung verliert. Denn neben Big Man John Bryant fehlten damals auch der vorgesehene Starting Point Guard Kendale McCullum sowie bisheriger Topscorer Brayon Blake. Blake und Bryant sind beide wieder an Bord. Scheinbar steht auch McCullum vor einem Comeback am Samstag. Verzichten müssen die Hessen jedoch dauerhaft auf Rawle Alkins, der unter der Woche Gebrauch von einer Ausstiegsoption machte, um sich den MHP Riesen aus Ludwigsburg anzuschließen.

Ein Geburtstagsgeschenk für Frenki?

Wird Frenki an seinem Geburtstag weiteren Grund zur Freude haben wie nach dem Sieg gegen Ludwigsburg?

Der Gastgeber verfügt dennoch über ausreichend Qualität diesen Verlust zu kompensieren und hat bereits angekündigt, keinen Schnellschuss bei der Nachbesetzung tätigen zu wollen. Ein Zeichen für den Glauben in die eigene Stärke. Ein Auf und Ab der Emotionen erlebte derweil Coach Frenki in den letzten Tagen seit dem Sensationssieg gegen Ludwigsburg, nach welchem sich Albert Kuppe aufgrund eines gebrochenen Fingers seinen Kollegen im Lazarett anschloss. Durch die Rückkehr von Rob Lowery und Osasu Osaghae, Kelvin Martin ist weiterhin aufgrund eines Muskelfaserrisses in Reha, konnte zumindest wieder ein wettkampfnahes Training mit 5 gegen 5 stattfinden.

Frenki wird also an seinem 55. Geburtstag zumindest auf einen Großteil seines Kaders zurückgreifen können. Eines wissen seine Spieler mit Sicherheit: Frenki würde alle Geschenke dieser Welt gegen einen Sieg am Samstag eintauschen. Wenn das mal nicht Motivation genug ist…