Die MLP Academics gastieren am kommenden Sonntag bei den Dresden Titans. Die Aufgabe beim Tabellenletzten der ProA scheint einfach, ist es jedoch keinesfalls.
Am Ende war vor allem Frust in den Gesichtern zu sehen: die Spieler der MLP Academics mussten sich am vergangenen Sonntag den Oettinger Rockets 56:64 geschlagen geben. Nach dem sehr guten Saisonstart ist die Mannschaft von Frenki Ignjatovic auf dem Boden der Realität gelandet. In den vergangenen fünf Spielen setzte es drei Niederlagen. Auf Tabellenplatz fünf rangierend, gibt es nun zwei Möglichkeiten. Zum einen könnte man sich mit dem Status quo zufriedengeben und verschiedene Argumente anführen, weshalb auch die Acht-Siege-Bilanz zum Ende des Jahres in Ordnung wäre. Zum anderen ist es eine Alternative, den Jetzt-erst-Recht-Modus einzuschalten und aus den noch ausstehenden drei Spielen (@Dresden, vs. Baunach, @Paderborn) den maximalen Ertrag zu generieren. Die MLP Academics haben sich selbstredend für die zweite Option entschieden und wollen das Ziel ihres Trainers – „mindestens 10 Siege bis Weihnachten“ – erfüllen, um in eine wirklich gute Ausgangsbasis im Kampf um die Playoffs zu kommen und 2017 voll durchstarten zu können. Schritt eins soll dabei am Sonntag in der sächsischen Landeshauptstadt gemacht werden.
Um diese lange Reise, nur die Distanz Heidelberg-Hamburg ist noch weiter, bestmöglich vorberietet angehen zu können, werden sich die kurpfälzischen Basketballer bereits am Samstag auf den Weg gen Osten machen. Im bereits vertrauten Usti nad Labem (Aussig) – die MLP Academics bereiteten sich unter anderem in diesem Sommer in der tschechischen Stadt auf die Saison vor – herrschen ideale Bedingungen, welche Hrvoje Kovacevic und Co. den letzten kleinen Impuls für die Nachmittagspartie des dritten Adventes mitgeben sollen.
In der Dresdner Margon Arena trifft dann der Tabellensechzehnte auf den Fünften. Die Titans auf die MLP Academics. Und sobald der Sprungball erfolgt, werden auch zwei Spiel-Philosophien aufeinandertreffen. Heidelberg, zweitschlechtester Angriff und beste Verteidigung der Liga, trifft auf sein Gegenstück. Dresden, bester Angriff und schlechteste Verteidigung der ProA. Um einmal die Zahlen sprechen zu lassen: Heidelberg kassiert pro Partie durchschnittlich 67,6 Punkte – Dresden muss 102,9 Zähler hinnehmen, erzielt dafür durchschnittlich aber auch 86,9 Punkte. Heidelberg kommt dagegen „nur“ auf 69,8 Punkte.
To cut a long story short: der Aufsteiger spielt seit Spieltag eins mit offenem Visier und setzt voll auf Angriff. Bisher jedoch nicht mit dem gewünschten Erfolg. Zwar hatte man unter anderem die Kirchheim Knights, die Uni Baskets Paderborn und die RheinStars Köln am Rand einer Niederlage, für einen Sieg reichte es bisher jedoch nur ein einziges Mal (91:83 gegen Trier). Aktuell ist der Klub etwas im Umbruch, versucht alles, um nicht noch weiter im Kampf um den Klassenerhalt ins Hintertreffen zu geraten. Ein neuer Headcoach – Liam Flynn ersetzte Aufstiegscoach Steven Clauss – ist bereits im Amt und weitere Nachverpflichtungen sind nicht ausgeschlossen. Denn die offensichtliche Diskrepanz zwischen offensivem Output und defensiven Lücken soll beendet werden.
Offensiver Output? Das ist das Stichwort für Randal Holt, David Sturner, Keithric Pressley, Helge Baues und Rickey Price Jr.: alle fünf scoren durchschnittlich zweistellig und zusammen gerechnet 64,9 Punkte. Pressley fällt jedoch noch bis Weihnachten aus und wird, seit Donnerstag, durch seinen nicht minder gefährlichen Landsmann Tafari Toney ersetzt.
Der Kampf der Philosophien steht also an. Wer kann seine eigene Philosophie dem Gegner besser aufzwingen? Welcher Mannschaft gelingt es, die Stärken des Gegners zu dominieren? Die Heidelberger wollen alles dafür tun, um an Ende die Mannschaft sein, die das Parkett als Sieger verlassen wird.
Ob sich diese spannende Ausgangslage auch über 40 Minuten bewahrheitet, kann beim anstehenden Auswärtsspiel live verfolgt werden – der Dresdner Livestream macht´s möglich.
Together we play – Together we win!
Infos:
Dresden Titans vs. MLP Academics Heidelberg
Sonntag 11.12.2016, Tip-Off 16.00 Uhr, Margon Arena, Bodenbacher Straße 154, 01277 Dresden.
Am morgigen Samstag empfangen die AXSE BasCats die Basketballerinnen des TSV Wasserburg. Das Pokal-Achtelfinale ist für das Team um Headcoach Dennis Czygan das bisherige Highlight der Saison. Auch für Basketball-Interessierte und -Fans ist das Aufeinandertreffen zwischen dem dominanten Tabellenersten der 2. DBBL Süd und dem Aushängeschild des deutschen Damen-Basketballs ein Muss. Tip-Off ist um 18:00 Uhr im ISSW.
Lukas Robert