Die MLP Academics Heidelberg haben das Baden-Derby gegen die PS Karlsruhe LIONS überraschend deutlich 92:76 gewonnen.
Ohne den krank im Bett liegenden Niklas Ney, dafür aber mit einer großen Portion Vorfreude, gingen die MLP Academics ins Derby gegen die PS Karlsruhe LIONS. Die ersten Punkte der Spielzeit gingen dabei aufs Konto von Martin Seiferth, welcher bereits in den ersten beiden Angriffen traf (4:4, 2. Spielminute). Sein Gegenüber, Cryus Tate, stand dem aber in nichts nach, er machte seinerseits die ersten sechs Zähler der Gäste. In Minute vier netzte Jelani Hewitt das erste Mal aus dem Dreipunkt-Land. Doch obwohl sich nahezu alle Spieler auch fortan in der Zone tummelten, blieb es lange Zeit der einzige Wurf von Downtown. Auch zum Viertelende blieb das Bild gleich: Einzig Jarelle Reischel und Albert Kuppe scorten bis Viertelende aus der Distanz – die restlichen Punkte wurden in Korbnähe erzählt. Aus Heidelberger Sicht sollte dies vorerst aber nicht stören. Denn die MLP Academics führten nach Abschnitt eins 26:17.
Die Heidelberger Verteidigung stand auch zu Beginn des zweiten Spielabschnitts gut, jedoch keinesfalls sehr gut. Es reichte aber, um die Führung weiterhin konstant zu halten (33:21, 13.). Letztlich pendelte sich der Heidelberger Vorsprung zwischen +10 und +15 ein. Dies gefiel Gästecoach Michael Mai verständlicherweise nicht – und entsprechend bat er seine Mannen zur Ansprache an der Seitenlinie (39:25; 15.). Kurzfristig brachte dies jedoch gar nichts. Denn es folgte ein Dreier von Jaleen Smith, ein Steal von Niklas Würzner sowie ein weiterer Dreier von Hewitt – entsprechend folgte direkt eine weitere Auszeit. Erst jetzt wirkte die Ansprache. Die Löwen waren deutlich präsenter und machten weniger Fehler. Am Drücker blieben jedoch nur die MLP Academics. Ein Erfolgsfaktor dafür, war die frühe und tiefe Rotation, welche Headcoach Frenki Ignjatovic spielen ließ. Bis auf Jakob Schöpe kamen alle Akteure zu mehren Einsatzminuten. Dies half vor allem dabei, dass der komfortable Führung auch zur Pause Bestand hatte. Nach zwanzig gespielten lagen die Heidelberger 51:35 in Front.
Der Plan, an das Gezeigte anzuknüpfen, ging auch nach der Pause auf. Stellvertretend dafür sei Evan McGaughey genannt, der einen Dreipunktwurf traf – und in seiner unauffälligen Art und Weise damit seinen 17. Punkt gemacht hatte. Trotz einiger Abstimmungsprobleme in der Offensive schafften es die MLP Academics auch in der Folge, den Vorsprung zu sichern. Eine gute Leistung am defensiven Ende des Parketts war dafür die Grundlage. Denn sie sicherte auch bei einer nachlassenden Trefferquote die Führung. Nach dieser kleinen Durststrecke gelang es den Heidelbergern jedoch wieder in die Spur zu finden. Wieder ging Evan McGaughey voran (67:48, 28.). Der guten Teamleistung war es jedoch zu verdanken, dass es auch nach 30 gespielten Minuten gut aussah: 71:54.
Den letzten Spielabschnitt eröffnete dann, zumindest für Heidelberg, Niklas Würzner. Unwiderstehlich war der 23-Jährige zum Korb gezogen, um seine Punkte sieben und acht zu erzielen. Doch auch Würzner konnte nicht davon ablenken, dass die Karlsruher nun aktiver und besser wurden. Angeführt von einem gallig spielenden Maurice Pluskota knabberten sie am Rückstand. Noch war genug Zeit auf der Uhr, um das Spiel zu drehen (75:60, 33.). Zumindest das Knabbern war dabei erfolgreich. Mehr aber nicht. Was unter anderem an Albert Kuppe lag. Heidelbergs Kapitän traf, freigespielt von seinen Kollegen, gleich zweifach und unbedrängt aus der Distanz. Selbiges tat auch Jaleen Smith und entschied dadurch endgültig das Spiel. Entsprechend gingen auch die letzten beiden Spielminuten spannungsärmer zu Ende.
Frenki Ignjatovic: Man weiß nie, was man vom ersten Spiel erwarten kann. Egal wie die Preseason läuft. Das erste Spiel ist immer etwas Besonderes. Deshalb bin ich erleichtert. Wir haben eine sehr, sehr gute erste Halbzeit gespielt. Das war der Schlüssel vom Sieg. Wir haben unseren Gameplan umgesetzt und u.a. Richie Williams ausgeschaltet. In der zweiten Halbzeit war Karlsruhe dann, wie erwartet stärker, letztlich hat es dann deutlich gereicht. Hätten wir noch eine solche Halbzeit gespielt, wäre das aber auch zu schön gewesen.
Michael Mai: Wir haben nicht so gut gespielt, wie wir können. Für 80 Prozent von uns war es das erste Auswärtsspiel auf diesem Niveau. Wir waren nicht bereit für dieses Spiel. Wir sind deutlich besser, aber waren nicht bereit. Das muss sich ändern. Wir müssen jetzt reden, das war heute tough. Heidelberg konnte heute alles machen.
Für Heidelberg spielten: Evan McGaughey 24 Punkte/8 Rebounds, Martin Seiferth 18/8/3 Blocks, Albert Kuppe 11, Jelani Hewitt 10, Niklas Würzner 10, Jaleen Smith 10, Shy Ely 6, Lennart Steffen 3, Lukas Rosenbohm, David Aichele und Jakob Schöpe.
Für Karlsruhe spielten: Maurice Pluskota 16 Punkte, Orlando Parker 15, Cyrus Tate 14, Jarelle Reischel 11, Roland Nyama 7, Criag Bradshaw 6, Richard Williams 4, Jeramie Woods 2, Dmitrij Kreis 1 und Patrick Teka.