Bereits vier Tage nach der dritten Niederlage in Serie geht es für die MLP Academics Heidelberg wieder zurück aufs Parkett. Das Ziel ist klar: Wiedergutmachung!
Ein Zeitraffer der Geschehnisse
Werfen wir einen Blick zurück auf den 09.11.2019. Die MLP Academics Heidelberg befinden sich nach einem deutlichen 61-85 Erfolg bei den wiha Panthers Schwenningen auf dem dritten Platz der Tabelle und befinden sich mit einer Bilanz von 8-2 nach zehn gespielten Partien in einer komfortablen Ausgangslage. Headcoach Branislav Ignjatovic sprach immer wieder von zehn Siegen, die er vor dem Jahreswechsel gerne auf dem Konto haben möchte. Bei noch sechs zu spielenden Partien schien diese Einschätzung auch definitiv mehr als realistisch.
Heute haben wir den 09.12.2019, also genau einen Monat später, und die Mannschaft befindet sich in einer komplizierteren Lage. Seit einem Monat hat die Mannschaft kein Spiel mehr gewonnen und dafür alle drei Partien gegen Kirchheim, Schalke und Hagen verloren. Zwar liegt Heidelberg weiterhin auf dem fünften Platz der Tabelle, jedoch ist die Situation bei den MLP Academics etwas angespannt. Das Ziel von zehn Siegen vor dem Jahreswechsel ist in Gefahr. So müssen aus den letzten drei Auswärtspartien vor Weihnachten mindestens zwei Spiele gewonnen werden.
Offensive scheint zu wackeln
Doch was änderte sich im vergangenen Monat, dass eine Mannschaft die ergebnistechnisch einen sehr guten Saisonstart hatte, in eine kleine Krise gerutscht ist? Beim Blick auf die Ergebnisse fällt auf, dass die Offensive der Heidelberger nicht mehr so gut läuft, wie noch im Oktober. Bransilav Ignjatovic zeigte sich nach einigen Spielen noch selbstsicher und meinte, dass er in jedem Spiel seiner Mannschaft ohne großes wenn und aber die 80 Punkte zutraue. Genau dies ist nun bei den vergangenen drei Spielen nicht mehr der Fall gewesen. Würfe die im Oktober noch ihr Ziel gefunden haben, fallen im November bisher nicht und bringen so die Offensive ins wanken. Dazu schafft es die Mannschaft derzeit nicht, den Gegner in der Defensive so zu stoppen, dass man auch bei einer Spiel mit schlechter Trefferquote noch gewinnen kann.
Augen nach vorne gerichtet
Der Blick in dieser Woche darf nun aber nicht zurück gehen. Die Mannschaft konzentriert sich voll und ganz auf die kommenden Aufgaben, die nicht leichter werden. Vielleicht ist es auch gar nicht so schlecht, dass die Mannschaft bereits vier Tage später wieder auf dem Parkett stehen kann, um das negative Erlebnis aus Hagen aus den Köpfen zu verlieren. Welches Duell könnte das besser sein als das Baden-Derby gegen die PS Karlsruhe Lions?
Derbys sind im Sport immer reizvoll für Spieler, Angestellte und Fans. Jeder möchte unbedingt gegen den regionalen Kontrahenten als Sieger vom Feld gehen. Diese Spiele entwickeln in der Regel eine Art von Eigendynamik, die jedem Trainer gefallen wird. Spieler werden von der guten Stimmung auf den Rängen zusätzlich angespornt und gehen in den berüchtigten „roten Bereich“, um das Spiel zu gewinnen, bzw. dem Team zu helfen.
Ein Derbysieg als Befreiungsschlag?
Die Lions aus Karlsruhe haben ähnlich wie Kirchheim, Schalke und Hagen einen eher durchwachsenen Saisonstart hinter sich. Nach zwei Auftaktsiegen verlor die Mannschaft von Headcoach Ivan Rudez seinen Rhythmus, was zu einer kleinen Niederlagenserie führte. Mit einer Bilanz von 4-8 befinden sich die Lions im unteren Viertel der Tabelle der BARMER 2. Basketball Bundesliga.
Die Leistungsträger beim badischen Kontrahenten sind zum einen die beiden deutschen Akteure Maurice Pluskota, der derzeit mit durchschnittlich 15,3 Punkten der gefährlichste Spieler Karlsruhes ist, und Orlando Parker. Beide agieren sehr physisch und werden im Duell mit Armin Trtovac, Phillipp Heyden und Co. mit viel Intensität arbeiten wollen. Hier müssen die Academics sowohl in der Offensive als auch in der Defensive stark dagegenhalten. Da so viel Gefahr von dieser Position auskommt, wäre ein Sieg im Duell der Big Men von hoher Bedeutung.
Ganz so ausrechenbar sind die Lions jedoch nicht. Auf den ausbaufähigen Saisonstart reagierten die Lions mit Updates für den Kader. Mit Brandon Conley und KC Ross-Miller hat Danijel Ljubic den Kader mit europaerfahrenen Spielern verbessert. Inwiefern sich beide Spieler in der ProA zurechtfinden werden ist derzeit noch nicht absehbar. Die ersten beiden Spiele haben jedoch bereits das Potenzial der beiden Neuzugänge gezeigt. Insbesondere Conley tritt als Leader auf dem Feld auf und bringt viel Energie ins Spiel hinein.
Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten
Das Spiel am Mittwoch gegen die Lions wird mindestens genauso schwierig, wie die vergangenen drei Spiele, die verloren gegangen sind. Es wird darum gehen, dass die Academics wieder „einfachen Basketball“ spielen. Läuft der Ball gut durch die Reihen, so entstehen immer wieder gute Chancen. Beim Spiel gegen Hagen gab es ebenfalls viele freie gute Würfe, die jedoch zu selten das Ziel fanden. Man darf nun jedoch nicht davon abweichen, die freien Würfe zu versuchen. Denn was passiert, wenn die Würfe von außen fallen, hat man gegen Jena, Schwenningen und Co. bereits gesehen.
Der Einsatz von Shyron Ely ist fraglich. Der 32-jährige US-Amerikaner hatte das vergangene Spiel gegen Phoenix Hagen ausgesetzt. Er lässt sich derzeit weiterhin behandeln. Ob ein Einsatz bereits am Mittwoch gegen Karlsruhe möglich ist, steht noch nicht fest.
Livestream auf airtango.live
Wie gewohnt überträgt airtango.live die Partie am Mittwoch ab 19:30 Uhr live. Dazu können die Zuschauer über die Social Media Kanäle der MLP Academics auf dem Laufenden gehalten werden.
Spielort: Europahalle, 76135 Karlsruhe, Herrmann-Veit-Straße 7, Spielzeit 19:30 Uhr, 11.12.2019
Text: Yannik Barwig
Foto: Thomas Disqué