Beide Klubs wissen genau, was auf dem Spiel steht. Beide Teams wollen vor Ostern keinerlei Geschenke verteilen. Wenn die MLP Academics Heidelberg am Karsamstag (18.30 Uhr/live bei Dyn ab 18.15 Uhr) im SNP dome gegen die HAKRO Merlins Crailsheim antreten, ist Nervenkitzel unvermeidlich. Im baden-württembergischen Derby der easyCredit Basketball Bundesliga wartet ein „Big Point“-Match auf den Vorletzten und den Letzten der Tabelle.
Die Kontrahenten aus der Kurpfalz und aus Hohenlohe brauchen am 26. Spieltag dringend ein Erfolgserlebnis, um weiterhin optimistisch den Abstiegskampf bestreiten zu können. Triumphieren unsere MLP Academics wie in der Hinrunde (20. November), als sie eine starke Willensleistung zeigten und mit dem 93:86 die Punkte aus der gefürchteten „Stierkampfarena“ von Ilshofen entführten, dann müssten die Merlins schon zwei Siege mehr als die Universitätsstädter einfahren, um noch an ihnen vorbeizuziehen. Anders ausgedrückt: Der Gewinner vom Samstagabend katapultiert sich auf einen Nichtabstiegsplatz, sollte den Tigers Tübingen eineinhalb Stunden später beim Rangvierten Würzburg Baskets kein Paukenschlag gelingen.
„Wir sind sehr konzentriert und fokussiert auf das Heimspiel gegen Crailsheim“, sagt Academics-Headcoach Ingo Freyer, „allen von uns ist die Wichtigkeit sowie der wegweisende Charakter eines Duells gegen einen direkten Konkurrenten bewusst.“ Der 53-Jährige schickt einen Zwölfer-Kader aufs Parkett, mit dem wiedergenesenen Samuel Schally, aber unverändert ohne den verletzten sudanesisch-kanadischen Profi Abu Kigab. Die Fehler bei der 77:99-Niederlage in Oldenburg hat Ingo Freyer mit seinem Trainerteam schonungslos analysiert und angesprochen.
„Im Gegensatz zum Spiel in Oldenburg müssen wir das Team sein, das von der ersten Sekunde an brennt, das mehr Energie hat und die Spielkontrolle übernimmt“, ordnet Heidelbergs Sportlicher Leiter Alex Vogel die knisternd-spannende Korbjagd im „Dome“ ein, „Crailsheim hat mit Westermann, Cook und Murray-Boyles individuelle Klasse. Auch haben sie viel Erfahrung und mit Smith Athletik unter dem Korb im Kader. Wir wollen einen wichtigen Schritt im Abstiegskampf gehen und mit unseren großartigen Fans den dritten Heimsieg in Serie feiern.“
Keine Frage: Die Siege gegen Bonn (92:87) und Rostock (88:86) waren Mutmacher, obgleich die Auswärtspartie in Oldenburg summa summarum einen Rückschritt für die Jungs vom Neckar bedeutete. In fast keiner Phase gelang es, die „Donnervögel“ bei ihrem ausgerufenen Restart zu stoppen. Es gilt also, eine schwächere Performance wie zuletzt in Niedersachsen ad acta zu legen und sich individuell wie kollektiv an den positiven Aspekten im März aufzurichten.
Die Ausgangskonstellation? „Wir wissen, dass es für beide Teams eines der wichtigsten Spiele der Saison wird. Wir wissen, dass Crailsheim sehr, sehr aggressiv spielen wird an beiden Enden des Feldes. Sie haben gerade erst einen wichtigen Sieg gegen Göttingen gefeiert“, fordert der belgische Routinier Elias Lasisi, der von 2020 bis 2022 das Merlins-Trikot trug, seine Academics-Teamkollegen auf, bis an Grenzen in diesem brisanten Duell zu gehen, „ich denke, die Aggressivität ist der Schlüssel. Wer am aggressivsten spielt, hat die besten Chancen auf den Sieg. Wir müssen ihre Shooter wie Stuckey, Cook und Murray-Boyles limitieren. Offensiv und defensiv müssen wir ein anderes Gesicht zeigen und mit mehr Energie spielen. Wir wollen versuchen, uns vom eigenen Publikum mitreißen zu lassen.“
Gemessen an den bisherigen Eindrücken werden die MLP Academics massive Rückenstärkung erhalten. DJ Bülent Teztiker alias Boulevard Bou, seit 2004 Stimmungsmacher in Basketball-„Highdelberg“, hat es im Interview vor dem „Showdown“ mit den Merlins auf den Punkt gebracht. „Die Atmosphäre ist unglaublich. Die zwei Heimsiege zuletzt hatten viele Gänsehautmomente zu bieten“, so Bülents Sonderlob an die Community.
Der Ticketvorverkauf verspricht einen SNP dome als „brodelnden Kessel“. Mit Emotionen und Gänsehautsequenzen. „Big Points“ werden wie gesagt vergeben. In einem „Endspiel“ unter mehreren „Endspielen“ bis zum 12. Mai und dem Abschluss der regulären BBL-Saison.
Vor dem Sprungball um 18.30 Uhr möchten wir die Zuschauer darauf hinweisen, rechtzeitig zu kommen und möglichst öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen. Bisher sind bereits über 4.000 (Stand Donnerstagvormittag) der insgesamt 4.410 Tickets verkauft. Es gibt nur noch wenige an der Tageskasse, die wie gewohnt um 17 Uhr am SNP dome öffnen wird. Darunter auch Eintrittskarten für Ermäßigte ab 5 Euro.
Joachim „Jogi“ Klaehn
MLP Academics Heidelberg
Kommunikation und Medien