Die MLP Academics Heidelberg empfangen am kommenden Sonntag (22.10.17, 17:00 Uhr) die Hamburg Towers. Das Team von Hamed Attarbashi gilt als eines der Top-Teams der ProA.
Bislang verlief der Saisonstart der Heidelberger Basketballer sicherlich nahe dem Optimum. Drei Siege aus vier Spielen. Drei verdiente Erfolge, welche das schwere Auftaktprogramm im Nachhinein nicht mehr als enorm herausfordernd aussehen lassen. Mit dem 5. ProA-Spieltag endet der sogenannte Saisonstart am Sonntag – dann sind alle Mannschaften endgültig in der neuen Spielzeit angekommen und erste Leistungsprognosen möglich, auch wenn die Tabelle erst in einigen Wochen eine stichhaltige Aussagekraft bekommen wird. Bereits zum aktuelle Zeitpunkt rangieren die Hamburg Towers den Top4, defensiv schickt man gar die beste Mannschaft der Liga aufs Parkett.
Sowohl die Platzierung als auch die gute Verteidigung, Hamburg lässt pro Partie nur 65,0 Punkte zu, kommen jedoch nicht von ungefähr. Denn nachdem man jahrelang als Geheimfavorit auf den Aufstieg galt, den großen Wurf aber verfehlte, könnte sich das in dieser Saison ändern. Abermals herrschte beim nördlichsten ProA-Klub Kontinuität, abermals wurde der Kader aufgewertet: Neben dem in Heidelberg bestens bekannten Hrvoje Kovacevic (8.0 PpG) wechselten im vergangenen Sommer in Gregory Logins Jr (7.3) und Jonathon Williams (14.5) zwei weitere, ProA-erfahrene Spieler in die Hansestadt. Williams kehrte nach einer Saison in Kirchheim gar als Ligatopscorer zurück.
Der Kader von Headcoach Hamed Attarbashi scheint auf dem Papier ausgeglichen besetzt. Viele deutsche Leistungsträger – darunter unter anderem Anthony Canty (10.5) sowie die Bigmen Justin Raffington (11.5) und Enosch Wolf (9.0) –, über die Jahre entwickelte Perspektivspieler und die entsprechende Qualität auf den Ausländerspots lassen deutlich erahnen, dass Hamburg die enttäuschende letzte Saison (Tabellenplatz neun) vergessen machen dürfte.
Aktuell gilt es, sich weiter einzuspielen. Der Hamburger Saisonauftakt war dabei zwar sicherlich zufriedenstellend (3-1), wohl aber nicht herausragend: Zu sehr wackelte man gegen verletzungsgeplagte NINERS Chemnitz (80:72), zu unnötig verlor Hamburg in Ehingen. Nun will das Attarbashi-Team in Heidelberg weiteren Boden auf Primus Vechta gut machen.
Die MLP Academics Heidelberg gehen, wie bereits gegen die RheinStars Köln, als Underdog in die Partie. Sie sind jedoch keinesfalls chancenlos. Denn obwohl der Schwerpunkt in dieser Saison nicht in der Verteidigung liegt, stellt Heidelberg unter anderem die zweitbeste ProA-Defensive (68,8 Punkte pro Partie) – aus dieser heraus, soll, wie vor zwei Wochen, der Favoritensturz gelingen. Klar ist, dass dafür eine vergleichbare Leistung des Köln-Spiels benötigt wird (zumindest die der zweiten Hälfte), um eine Siegchance zu haben. Sollte eine Wiederholung dieser Leistung, unterstützt durch die eigenen Fans im Rücken, jedoch gelingen, dürfte es am Sonntag den nächsten Heimsieg zu feiern geben. Doch bis dahin ist es noch ein gutes Stück.
Foto: Stellte in den ersten vier Partien nicht nur Matt Vest vor eine schwer lösbare Aufgabe: Evan McGaughey. Der US-Amerikaner überzeugte bislang auf ganzer Linie. Foto: Alfred Gerold.
Ob Neuzugang Carson Puriefoy III am Sonntag erstmals im Academics-Trikot auflaufen wird, ist bislang noch ungewiss. Die Spielgenehmigung ist bereits bei der Liga angefordert und dürfte, aller Voraussicht nach, auch rechtzeitig eintrudeln. Der 23-jährige US-Amerikaner brennt jedenfalls darauf, dass er nach überstandener Verletzung endlich wieder in einem Pflichtspiel auflaufen kann.
MLP Academics Heidelberg vs. Hamburg Towers
Sonntag 22.10.2017, Tip-Off 17:00 Uhr, Halle des Olympiastützpunktes, Im Neuenheimer Feld 710, 69120 Heidelberg