Die MLP Academics Heidelberg haben auch das zweite Spiel der Best-of-five- Serie im Playoff-Viertelfinale gegen die Gießen 46ers verloren. In eigener Halle unterlagen die Heidelberger nach Halbzeitführung am Ende 54-65.
Die Heidelberger Basketballer sind auch in der zweiten Partie des Playoff-Viertelfinales gegen die Gießen 46ers als unterlegenes Team vom Feld gegangen. Nach einer lediglich 45-stündigen Pause zwischen dem ersten und zweiten Spiel der Serie traten beide Mannschaften erneut gegeneinander an.
Auch in das zweite Aufeinandertreffen mit den Lahnstädtern starteten die MLP Academics nur schwer, wenn auch deutlich besser als noch am vergangenen Samstag. Bis zu Spielminute fünf gelangen den Heidelbergern nur vier Punkte, sodass Frenki Ignjatovic seine Spieler zur ersten Auszeit der Partie vom Feld holte. In den folgenden Minuten drehte unter anderem Bradley Tinsley weiter auf und verwertete innerhalb kürzester Zeit zwei Dreipunktspiele. Da auch Kelvin Martin und Niklas Würzner trafen, konnten die Heidelberger den Rückstand vor 1213 Zuschauer weiter verkürzen. Besonders Würzners Korb sorgte für Euphorie. Er traf aus vollem Lauf zum Buzzer-Beater von jenseits der 6,75-Meter-Linie. Dennoch ging es mit einer 21-17-Gästeführung in die erste Viertelpause.
Auch im zweiten Viertel spielte Würzner weiterhin hoch konzentriert und engagiert – im Teamgefüge agierten die Heidelberger ebenfalls höchst effektiv. Zwar vergab Tinsley zuerst die Chance auf den 22-22-Ausgleich von der Freiwurflinie, kurze Zeit später erzielten Waverly Austin und Jack Eggleston jedoch weitere Punkte und brachten die MLP Academics erstmals in Führung. In der Folge entwickelte sich eine weiterhin hochgradig spannende und umkämpfte Playoff-Partie, in der die Spieler von Frenki Ignajtovic Dank weiterer Körbe von Eggelston, Tinsley und einem Dreier von Nils Menck zur Halbzeitpause 32-31 führten.
Im dritten Spielabschnitt zwangen die Gießen 46ers die Heidelberger durch ihre starke Defense weiterhin zu schwierigen Würfen. Die Trefferquote sank nun und Gießen scorte seinerseits besser, durch wichtige Dreipunkte-Treffer konnten sich die Hessen dadurch etwas absetzen. Nils Menck und Marco Grimaldi konnten in dieser Phase durch ihre Körbe zwar noch gegen die Korberfolge von Yorman Polas und Cameron Wells dagegen halten. Als die Heidelberger ihre Würfe jedoch nicht mehr verwandelten, sah sich Ignjatovic zu einer (weiteren) Auszeit gezwungen. Der vor der Partie mit Übelkeit kämpfende Kelvin Martin hatte im Anschluss an diese seine beste Szene: Nach einem Block in der Defensive zog er das Tempo an und verwertete nach einem bereits vorangegangenen Korberfolg auch diese Angriffsaktion – und das trotz einem Foul seines Gegenspielers. Doch obwohl die MLP Academics durch diese Aktion auf 43-46 heran kamen, blieben sie in den letzten Minuten dieses Viertels ohne Korberfolg und mussten die 46ers erneut auf 43-55 ziehen lassen.
Im letzten Spielabschnitt setzte sich diese Entwicklung weiter fort. Heidelberg versuchte vieles, kämpfte, traf jedoch zu wenig und musste einige Körbe hinnehmen. Die Treffer von Kai Barth und des abermals als Topscorer (er kam am Ende auf 18 Punkte) in Erscheinung tretenden Tinsley reichten nicht aus, um die speziell in der Defensive überzeugenden Gießener ernstlich in Bedrängnis zu bringen. Ein nun offensichtlicher werdender Kräfteverschleiß nahm den MLP Academics dann endgültig die letzte Chance auf den erhofften Sieg.
Die MLP Academics Heidelberg bedanken sich nach großem Kampf bei ihren Fans. Foto: Alfred Gerold
Am kommenden Freitag reisen die Heidelberger nun erneut nach Gießen. In der dritten und möglicherweise entscheidenden Partie wollen die Spieler des Hauptrunden-Sechsten nochmals alles geben, um ein weiteres Heimspiel sowie den 2-1-Serienstand zu erzwingen.
Für Heidelberg spielten: Bradley Tinsley 18 Punkte/12 Rebounds, Nils Menck 9, Kelvin Martin 8, Jack Eggelston 5, Kai Barth 4, Niklas Würzner 3, Marco Grimaldi 3, Nico Adamczak 2, Waverly Austin 2.
Für Gießen spielten: Cameron Wells 15, Yorman Polas 12, Eric Palm 11, Achmadschah Zazai 8, Andre Marhold 6, Björn Schoo 5, TJ DiLeo 4, Benjamin Lischka 2, Jonathan Malu 2 und Aaron Hawley.
Frenki Ignjatovic: Glückwunsch an Denis und seine Mannschaft. Es fällt mir schwer als Trainer zu sagen, dass das heute unser Maximum war. Wir haben heute einen großen Kräfteverschleiß gesehen. Kelvin Martin ist vor dem Spiel aus heiterem Himmel in der Umkleide zusammen gebrochen. Wir haben Gießen alles abverlangt. Wenn der ein oder andere Schuss am Ende fällt, haben wir vielleicht eine Chance auf den Sieg. Wir werden aber natürlich nicht aufgeben und versuchen, am Freitag zu gewinnen – wir haben nichts zu verlieren. Ich hoffe, dass wir ein Spiel ohne Krankheit und Verletzungen absolvieren können. Die Halle und die Fans waren heute super, ich hoffe, dass das ein Ausblick in die Zukunft ist.
Denis Wucherer: Ich bin sehr zufrieden mit meiner Mannschaft, die über 40 Minuten gerade in der Verteidigung mit der nötigen Intensität gespielt hat. Wenn wir so spielen, ist es für jeden Gegner schwer, uns zu schlagen. Dann ist es auch egal, ob die Dreier gegen die Zone oder die Layups fallen. Am kommenden Freitag wollen wir dann mit einem Heimsieg diese Serie beenden.
Lukas Robert