Nach dem Achtungserfolg beim FC Bayern Basketball erwartet die MLP Academics Heidelberg bei den Telekom Baskets Bonn das wohl formstärkste Team der Liga. Vier Siege in Serie und eine perfekte Heimspielbilanz sorgen dafür, dass die Bonner mit einem weiteren Heimsieg heute mit den Bayern gleichziehen könnten.
In der Offseason fand ein viel beachteter Trainerwechsel statt, als der finnische Erfolgstrainer Tuomas Iisalo der Crailsheim Merlins bekanntgab, die Zelte in Baden-Württemberg abzubrechen und sich den Bonnern anzuschließen. Seinen Co-Trainer und gleichzeitig Bruder Joonas nahm er gleich mit. In der Saison 2015/2016 hatte Iisalo die Merlins spät in der Saison übernommen und sie nach einem nicht mehr zu verhindernden Abstieg wieder in die BBL geführt und dort zu einem Playoffteam geformt. Dass die letzte Saison keine Eintagsfliege war, scheint sich in Bonn nun zu bestätigen.
Ein Markenzeichen des Finnen: er setzt auf dominante Point Guards. So auch in dieser Spielzeit, in welcher er mit Parker Jackson-Cartwright den wohl dominantesten Spielmacher der Liga in seinen Reihen hat. In seinen neun Einsätzen war die „schlechteste“ Ausbeute 16 Punkte und 5 Assists, was in beiden Statistiken mehr als der Schnitt der jeweiligen Topspieler von den Academics ist. Coach Frenki deutete bereits an, dass das Ziel nicht sein kann, ihn zu stoppen sondern höchstens ein wenig zu bremsen. Im Schnitt kommt Jackson-Cartwright übrigens auf 18,9 Punkte und 7,1 Assists.
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Mit Jeremy Morgan und Skyler Bowlin scoren lediglich zwei weitere Spieler zweistellig. Das darf jedoch keineswegs darüber hinwegtäuschen, dass der Kader, in welchem neun Spieler auf über 15 Minuten Einsatzzeit kommen, eine beeindruckende Tiefe aufweist. Jeder Spieler scheint seine Rolle zu kennen und entsprechend auszufüllen. Mit Justin Gorham und Leon Kratzer hat man beispielsweise zwei sehr dominante Rebounder, die jedoch auch offensiv mehr als nur Akzente setzen können.
Was zeichnet das Team Bonn sonst aus? In keiner wesentlichen Statistik sind die Bonner ganz vorne anzutreffen. So sind sie zwar bei den erzielten Punkten in den Top 4 anzutreffen. In den restlichen Kategorien hingegen findet man sie meist im soliden Mittelfeld. Eine Ausnahme bilden die Dreier. So nehmen und treffen die Bonner die meisten Dreier der Liga, tun dies allerdings bei einer eher mäßigen Quote von 34%. In heimischer Halle jedoch laufen sie gerne von „Downtown“ besonders heiß. Im letzten Heimspiel gegen Oldenburg sorgte Skyler Bowlin per Dreier für den Siegtreffer
Die Favoritenrolle dürfte an diesem Freitag ähnlich einseitig verteilt sein, wie beim Gastspiel in München am vergangenen Montag. Doch auch dieses Mal rechnet man sich durchaus eine Außenseiterchance aus. Wenn die gleiche Energie wie zuletzt aufs Parkett gebracht werden kann, ist auch in Bonn etwas zu holen.