Nach dem so wichtigen und hart erkämpften Sieg in Ehingen steht nun das Badenderby an. Geografisch trennt die beiden Städte weniger als 60 Kilometer, in der Tabelle acht Plätze. Doch die MLP Academics wissen, dass dieses Spiel immer besondere Kräfte freisetzt und die Tabelle hier nicht wirklich entscheidend ist. Es ist wohl die Defense, die deutlich fokussierter zu Werke gehen muss als noch beim Gastspiel in Ehingen. Tip off ist am morgigen Sonntag um 17:30 Uhr
Es war ein heißer Spätsommertag, als die MLP Academics in der Vorbereitung nach Karlsruhe reisten, um gegen die stark ersatzgeschwächten Lions ein Testspiel zu absolvieren. Viele unbekannte Namen im Kader der Gastgeber sorgten im Umfeld der Badener für ein Unruhe. Und auf Heidelberger Seite lief bis dahin alles wie am Schnürchen. Ein klarer Sieg sollte es also trotz der geringen Bedeutung von Vorbereitungsspielen bitte schon sein. Aber es kam anders, ganz anders. Die Lions feuerten aus allen Lagen und erzielten allein im ersten Viertel acht erfolgreiche Dreipunktwürfe und entschieden das Spiel recht deutlich für sich.
An dieser Niederlage zeigte sich eine Qualität von Coach „Frenki“ Ignjatovic recht gut. Er lässt sich nicht so leicht aus der Ruhe bringen, zollte dem Gegner Respekt und ordnete diesen Test entsprechend als solchen ein. Ihm war klar, dass es solche Trefferquoten nicht regelmäßig geben wird. Von keiner Mannschaft.
Kurz vor Beginn der Saison letztlich sorgten die Karlsruher, die mit Daniel Ljubic einen sportlichen Leiter haben, der für gute Transfers bekannt ist, für einen Paukenschlag. Mit Adam Pechacek und Kavin Gilder-Tilbury unterschrieb man zwei absolute Topspieler für den Rest der Saison und untermauerte seine Ambitionen unter die Top 8 zu kommen.
Im Hinspiel hatten die Heidelberger die Gäste weitestgehend im Griff und konnten sich teilweise eine 20 Punkte Führung herausspielen. Am Ende stand ein 91:79 auf der Anzeigetafel. Gilder-Tilbury war damals nicht weit von einem sogenannten Triple-Double entfernt. Auch Pechacek deutete seine Qualität mit 15 Punkten an. Aber auch die dominante Vorstellung eines Maurice Pluskota, der schon beim Testspiel nach Belieben schalten und walten konnte, war nicht imstande die Niederlage an diesem Abend verhindern.
In der Tabelle rangieren die Gastgeber derzeit auf dem geteilten neunten Tabellenplatz und sind in Lauerstellung zu den Playoffplätzen. Zwar ist der Rückstand auf den achten Platz relativ groß, weshalb die Lions eigentlich schon zum Siegen verdammt sind. Mit KC Ross-Miller holte man allerdings einen der Topspieler der letzten Saison und Publikumsliebling zurück in die Fächerstadt und setzte somit ein Zeichen, dass man die Playoffs noch lange nicht abgeschrieben hat. Der US Guard benötigte ein bißchen Zeit, um sich im diesjährigen Kader mit vielen neuen Gesichtern zurechzufinden. Beim Sieg seiner Mannschaft gegen die Nürnberg Falcons war er aber fast wieder der „Alte“ und legte elf Punkte sowie neun Assists auf.
Besonders scheint Daniel Norl von Ross-Miller zu profitieren. Der deutsche Topscorer der Lions markierte in jenem Spiel 26 Punkte. Sieben seiner acht Dreipunktwürfe fanden hierbei ihr Ziel. So schließt sich der Kreis, waren es diese Dreierquoten, die die Karlsruher im Testspiel gegen die Academics zum Sieg führte. Bleibt zu hoffen, dass ein Großteil des Pulvers erstmal verschossen ist.