Die MLP Academics haben das vierte Spiel der Best-of-Five-Serie gegen Kirchheim verloren.
An Ostermontag steigt nun, abermals in Kirchheim, das alles entscheidende Duell.
Der Olympiastützpunkt hatte sich heraus geputzt, war mit 1116 Zuschauern gefüllt und auch heute mit zwei stimmungswilligen Fanlager ausgestattet. Für die MLP Academics sollte es historisch werden.
Der Start ins Spiel gelang jedoch nicht so leicht wie noch vor Wochenfrist. Denn Kirchheim hatte sich für die heutige Partie etwas vorgenommen. Erst nach gut zwei Spielminuten fanden die MLP Academics ins Spiel (5:3). Da das Spiel jedoch von Beginn an umkämpft war, konnte sich keine der beiden Mannschaften absetzen. Bis zu diesem Zeitpunkt war auf Seiten der Heidelberger Vance Hall der auffälligste Mann: Der Point Guard machte in Abschnitt eins acht Punkte. Was Frenki Ignjatovic und Kollege Michael Mai bis zu diesem Zeitpunkt nicht gefallen konnte? Die Defensivleistung ihrer Mannschaften.
Der Serbe suchte seinerseits die Antwort in den defensivstarken Spielern des Kaders: Er brachte Hrvoje Kovacevic, Niklas Würzner und Devin White in die Partie. Vorerst half der Wechsel jedoch nicht. Denn die Knights präsentierten sich gut, Heidelberg war noch nicht auf der Höhe. Deshalb führten nach Abschnitt eins auch die Schwaben (21:24, 10.).
Die MLP Academics wollten dies jedoch nicht auf sich sitzen lassen. Bereits nach 37 Sekunden hatten sie das Spielgeschehen in Viertel zwei an sich gerissen: Dreier Kovacevic, Steal Hall, Punkte Hall – nun reagierte Mai. Er wechselte jedoch nicht durch, sondern rief seine Jungs in eine Auszeit. Sie sollte helfen. Denn ab diesem Zeitpunkt standen die Knights besser. Und übernahmen auch wieder die Führung. Die Gäste agierten befreiter und waren die bessere Mannschaft. Die durchaus komfortable Führung war verdient (28:37, 15.). Da sowohl Ignjatovic als auch das Publikum die Linie der Schiedsrichter verstärkt kritisierten, wurde die Atmosphäre hitziger. Aus dieser Atmosphäre zog vor allem die Heimmannschaft Kraft. Doch Heidelberg schaffte es nur kurzzeitig, die Kirchheimer Führung zu minimieren. Die Gäste waren die aktivere Mannschaft – auch zur Pause lagen sie in Front. 35:44.
Heidelberg musste also mehr machen, mehr geben. Dies tat unter anderem Albert Kuppe. Der Kapitän der MLP Academics versenkte nach der Pause direkt einen Dreipunktewurf – und verdeutlichte direkt die Vorgabe für Halbzeit zwei: Vollgas! Mit zunehmender Intensität nahmen jedoch auf beiden Seiten auch die Fehler zu. Vor allem deshalb gelang es Heidelberg nicht, die Führung zu minimieren. Denn Kirchheim war nunmehr keinesfalls die aktivere Mannschaft. Doch Carrington Love und Co. trafen die entscheidenden Würfe. Da halfen auch die Bemühungen der MLP Academics wenig: die Kirchheimer Führung bleib zweistellig. Bis in Spielminute 29. Dann zog Bernard Thompson per Dunk zum Korb und verwandelte auch im Anschluss noch zwei weitere Freiwürfe. 57:66.
Heidelberg war scheinbar wieder in Schlagdistanz. Doch es war noch ein langer Weg zu gehen. Die nächsten Schritte auf diesem Weg machten Niklas Würzner und Phillipp Heyden, welche ihre Chancen jeweils verwandelten. Als dann erneut Thompson einen langen Zweier verwandelte, stand das Spiel endgültig wieder auf des Messers Schneide (65:70, 34.). Es wurde – zur Freude der Heidelberger sogar noch enger –, denn Shy Ely sorgte für ein weiteres Schmelzen der Kirchheimer Führung. Fünf Punkte erzielte der US-Amerikaner und zwang Landsmann Mai zu einer Auszeit (72:73, 36.). Für die Crunchtime fand er die offenkundig richtigen Worte. Denn die Knights zogen erneut etwas davon, zogen vorentscheidend davon. Denn die MLP Academics fanden nicht die richtigen Mittel zur Wende. Nachdem die 81:87-Niederlage feststand, waren die Emotionen entsprechend: Bei Heidelberg hingen die Köpfe, Kirchheim feierte.
Doch bereits übermorgen könnten die Emotionen jedoch schon wieder komplett unterschiedlich sein. Denn in weniger als 48 Stunden – genauer gesagt an Ostermontag (19:30 Uhr) – steigt das alles entscheidende Spiel. Abermals geht es für die MLP Academics dann nach Kirchheim.
Michael Mai: „Erst einmal ist Ostern. Deshalb muss ich mich erstmal bei Jesus und Gott bedanken. Es war wie immer ein schweres Spiel. Frenki ist ein guter Trainer und Heidelberg eine gute Mannschaft. Im letzten Spiel hatten wir ein schlechtes zweites Viertel, heute ein gutes. Das war entscheidend. Wir hatten heute ein Ziel: Dieses Spiel. Wir wollten die Serie wieder zurück nach Kirchheim bringen. Ich bin unseren Fans sehr dankbar für die Unterstützung.“
Frenki Ignjatovic: „Ich muss Michael und seiner Mannschaft gratulieren. Sie haben von Anfang an ihr Spiel auf das Parkett gebracht. Ich habe von Anfang an bei meiner Mannschaft die Nervosität gespürt. Das hat sicherlich blockiert. Wir haben allein in der ersten Halbzeit 10 offensive Rebounds zugelassen. Carrington Love war heute super – wir konnten ihn überhaupt gar nicht kontrollieren. Das war sehr enttäuschend. Obwohl die Kulisse so toll war. Ich hatte mir das Osterfest auch anders vorgestellt. Jetzt müssen wir morgen wieder trainieren. Die Serie hat ein fünftes Spiel aber sicher verdient. Wir haben uns den schwersten Weg ausgesucht. Den müssen wir jetzt gehen. Ich wünsche mir, dass wir solche Schiedsrichter wie heute bekommen – denn heute hat man vom Heimvorteil nichts gemerkt.“
Für Heidelberg spielten: Phillipp Heyen 20 Punkte, Vance Hall 18, Bernard Thompson 15, Shy Ely 8, Devin White 6, Albert Kuppe 5, Hrvoje Kovacevic 5, Niklas Würzner 4, Niklas Ney und Christoph Rupp.
Für Kirchheim spielten: Carrington Love 23 Punkte/11 Assists/ 10 Rebounds, Jonathon Williams 22, Seth Hinrichs 15, Andreas Kronhardt 10, Seth Hinrichs 9, Jonathan Maier 6, Brian Wenzel 2 und Justin Hedley.
Together we play – Together we win!
Kirchheim Knights vs. MLP Academics Heidelberg
Montag 17.04.2017, Tip-Off 19.30 Uhr, Sporthalle Stadtmitte, Jahnstraße 14, 73230 Kirchheim
Lukas Robert