Die MLP Academics Heidelberg gewinnen am 1. Spieltag der BARMER 2. Basketball Bundesliga mit 79-72 gegen das TEAM EHINGEN URSPRING.
Es war nicht der Auftakt, den sich die Fans, die Verantwortlichen, aber vor allem die Spieler erhofft hatten. Nicht ungewöhnlich für einen ersten Spieltag zeigten beide Mannschaften ihre Anlaufschwierigkeiten. Nach einer außerordentlichen langen Mannschaftsvorstellung Ehingens, gingen beide Teams mit viel Intensität, jedoch nicht mit der cleversten Verteidigungsleistung an den Start. Beide Mannschaften bekamen immer wieder freie Räume, wobei kein Team sonderlich erfolgreich im Abschluss agierte. Mit einem knappen 17-16 aus Heidelberger Sicht endete das Viertel.
Im zweiten Viertel verloren die MLP Academics dann komplett den Faden. In der Offensive schien nichts mehr zu gelingen, während die Ehinger immer wieder die Lücken in der Verteidigung der Academics fanden. Besonders die Big Men im Heidelberger Spiel hatten Schwierigkeiten, sich gegen die athletischen Spieler Ehingens zu behaupten. Immer wieder wurde das Spiel verlangsamt, wodurch kein Spielfluss aufkam und das Team Ehingen Urspring zur Halbzeit eine Führung von 38-31 erspielen konnte.
Wollte man den Saisonauftakt nicht sprichwörtlich in den Sand setzen, musste man ein anderes Gesicht aus der Halbzeit heraus setzen. Zwar spürte man der Heidelberger Mannschaft an, dass sie engagierter ins Spiel gingen, jedoch konnten sie weiterhin nicht die Kontrolle über das Spiel gewinnen und gingen nach vier Minuten im dritten Viertel gar mit 13 Punkten in Rückstand. Es breitete sich langsam aber sicher das Gefühl aus, dass heute kein guter Saisonauftakt gelingen würde. Headcoach Branislav Ignjatovic und Assistent Albin Mauz ließen aber nichts unversucht und stellten noch vor dem Ende des Viertels auf ein Small-Ball Lineup um. Die Aufstellung um Schmitt-Nixon-Teichmann-Ely-Jelks ließ die Academics wieder ins Spiel finden und mit einem 58-51 Rückstand ins letzte Viertel gehen.
Dort war dann die Zeit des letztjährigen MVP, gewählt vom Portal eurobasket.com, gekommen. Shyron Ely übernahm die Kontrolle über das Spiel und ließ die ganze Halle spüren, dass er nicht als Verlierer die Halle verlassen würde. Immer wieder zog er zum Korb und scorte. Als Ehingen in Person von Tim Hasbargen mehr Abstand hielt, traf Ely zweimal den Dreipunktewurf. Auch Stephon Jelks, der mit 14 Punkten und 8 Rebounds ein starkes Debüt für die MLP Academics hinlegte, half tatkräftig am Comeback mit. Gleiches gilt für den Neuzugang Zamal Nixon, der in der zweiten Halbzeit eine sehr gute Partie hinlegte und die Ehinger Verteidigung vor viele Probleme stellte.
Im Endeffekt konnten die MLP Academics dank der überragenden Leistung Shy Elys den ersten Erfolg der Saison einfahren. Man hat gesehen, dass die Mannschaft dank einer besseren Verteidigung auch eine engagiertere Offensive an den Tag legte. Nimmt man die zweite Halbzeit der Partie, so hat man die Qualität der Mannschaft deutlich erkennen können.
Ein besonderer Dank geht an das Ausländeramt Heidelberg, durch deren schnelle Abläufe der Einsatz von Zamal Nixon und Stephon Jelks möglich gemacht worden ist. Am nächsten Sonntag geht es mit dem Heimspiel gegen die Uni Baskets Paderborn weiter, die am ersten Spieltag spielfrei hatten. Das Spiel findet um 17:00 Uhr im Olympiastützpunkt Rhein-Neckar statt.
Branislav Ignjatovic:
Wir haben bestimmt nicht unser bestes Spiel gezeigt. Am ersten Spieltag kann noch nicht alles perfekt laufen, dennoch können wir so nicht auftreten. Wir haben keine Energie auf dem Parkett gezeigt und eine gute Ehinger Mannschaft hat das eiskalt ausgenutzt. Wir haben uns in der zweiten Halbzeit nach der Umstellung auf Small-Ball besser gezeigt. Shy Ely hat heute natürlich eine sehr gute Leistung gezeigt. Mir war klar, dass er das kann, weshalb ich nicht ganz so erstaunt über die Leistung bin.
Stats:
Heidelberg: Nixon (4 Punkte, 2 Rebounds, 0 Assists), Würzner (0,4,3), Schmitt (9,1,2), Ely (30,6,1), Liyanage (0,0,0), Teichmann (11,3,3), Trtovac (0,2,1), Heyden (5,4,0), Jelks (14,8,1), Eberhard (6,2,0)
Ehingen: Monteroso (12,7,2), Hasbargen (15,3,4), Malinowski (10,2,2), Otto (9,3,5), Gille (4,2,1), Martinez (0,0,0), Aunitz (0,1,0), Strangmeyer (2,1,0), Scheive (12,3,0), Albrecht (0,0,0), Jonah (8,4,1), Groh (0,0,0)
Text: Yannik Barwig
Foto: Thomas Disqué