Ein erfahrener Youngster? Es sind zwei Begriffe, die sich scheinbar widersprechen. Doch im Fall von Lukas Herzog passt diese Beschreibung. Denn der erst 20-jährige Guard bringt es auf beachtliche 88 Einsätze in der easyCredit Basketball Bundesliga, 21 in der Basketball Champions League sowie vier im MagentaSport BBL Pokal. Zur kommenden Saison wechselt der gebürtige Schwabe in die Kurpfalz, um sich in einer verantwortungsvollen Rolle unter Coach Joonas Iisalo weiterentwickeln zu können.
Seine ersten basketballerischen Erfahrungen sammelte Herzog in der Jugend beim BBC Stuttgart, war dort aber schon früh mit einer Doppellizenz ausgestattet. Diese ermöglichte es ihm, in der Jugendabteilung der BSG Ludwigsburg anzutreten. 2015 erfolgte dann der endgültige Wechsel. In der renommierten Porsche Basketballakademie Ludwigsburg spielte Herzog, mittlerweile auch U15 Nationalspieler, sowohl in der JBBL (U16 Bundesliga) als auch später in der NBBL (U19 Bundesliga).
Die ersten Bundesliga- sowie Champions-League-Minuten erhielt Herzog im Alter von nur 16 Jahren. Es war der Lohn der harten Arbeit, die John Patrick dazu veranlassten, dem damals unerfahren Youngster das Vertrauen zu schenken. Seine vorbildliche Arbeitseinstellung war einer der Gründe, der für seine Verpflichtung sprach: „Lukas ist ein junger Spieler, der noch viel Potenzial hat. Er hat eine großartige Arbeitsmoral und den Willen zu lernen. Auch wenn er noch jung ist, kommt er aus einem sehr anspruchsvollen Umfeld und hat bereits eine Menge BBL-Erfahrung. Ich glaube, dass er sehr gut zu uns passen wird, und ich kann es kaum erwarten, mit ihm zu arbeiten“, sagt Coach Iisalo.
Herzog, der als bissiger Verteidiger bekannt und gefürchtet ist, erarbeitete sich früh eine „feste Rolle im Team der MHP Riesen Ludwigsburg. In einer Mannschaft, welche sich als Tabellenvierter für die Playoffs qualifizierte und sich erst im Halbfinale der starken Berliner Mannschaft um den Ex-Heidelberger Jaleen Smith geschlagen geben musste, kam er auf durchschnittlich gut zehn Minuten Einsatzzeit. Eine Saison zuvor – als Tabellenerster der Hauptrunde schieden die Riesen Playoffs im Halbfinale gegen den FC Bayern aus – war die Rolle Herzogs sogar noch größer.
Auch Alex Vogel zeigt sich erfreut über den Neuzugang: „Wir sind natürlich happy, mit Lukas einen jungen deutschen Spieler verpflichtet zu haben, der uns gute Minuten geben wird. Er musste die letzten Jahre im Training und Spiel unter John Patrick hart arbeiten und hat dort viel gelernt. Auch davon werden wir profitieren. Mit seinen 20 Jahren hat er unüblich bereits viel Erfahrung auf höchstem Niveau sammeln können. Lukas spielt mit einer unglaublichen Intensität, kann defensiv viel Druck am Ball machen. Wir glauben, dass er auch offensiv noch Potential hat. Mit seiner Intensität und seiner defensiven Qualität war Joonas und mir schnell klar, dass er zu unserer neuen Ausrichtung und unserem Spielstil gut passen wird.“
Dass Herzog sich dazu entschieden hat nach Heidelberg zu wechseln, ist indes nicht selbstverständlich. Einige junge Spieler sind bei ihrer Vereinsauswahl darauf bedacht, zwingend international und damit in mehreren Wettbewerben spielen. Auf der anderen Seite kann gerade in frühen Jahren jedoch auch eine größere Rolle auf dem Feld einen großen Anreiz darstellen.
Herzog selbst hat sich für die größere Rolle entschieden und ist nun glücklich mit seiner neuen Situation: „Ich freue mich sehr, meinen nächsten Schritt in Heidelberg zu gehen. Das ganze Konzept mit der neuen Ausrichtung und Coach Joonas hat mich in den Gesprächen sofort überzeugt. Ich denke, dass es für beide Seiten eine sehr gute Situation ist. Jetzt schaue ich voller Vorfreude auf die kommenden Monate und kann es kaum abwarten, mit dem neuen Team zu arbeiten und möglichst erfolgreich zu sein.“
Herzlich Willkommen in Heidelberg, Lukas!