Die Basketballer der MLP Academics starten am Samstag mit einer schweren Auswärtsaufgabe in die letzten vier Wochen der laufenden ProA-Spielzeit. Das Auswärtsspiel bei RASTA Vechta markiert dabei den Startpunkt zu fünf schwierigen Partien. Voraussichtlich wird erst nach dem letzten dieser fünf Spiele fest stehen, ob die Playoff-Qualifikation erneut bejubelt werden kann.
RASTA Vechta, Oettinger Rockets Gotha, Kirchheim Knights und Hamburg Towers: Diese vier Mannschaften sind gemeinsam mit dem aktuellen Tabellenzweiten, Science City Jena, die Crème de la Crème der aktuell laufenden ProA-Spielzeit. Doch nicht nur das. Sie sind in den kommenden Wochen auch vier der fünf Prüfsteine der MLP Academics. Ausschließlich im Auswärtsspiel bei den finke baskets Paderborn sind die Heidelberger wohl als Favorit zu sehen. Wobei sie auch in der „Maspernhölle“ in bislang fünf Anläufen nicht gewinnen konnten. Doch selbst wenn die Auswärtspartie des 29. Spieltages gewonnen werden sollte, benötigen die Kurpfälzer auch bis zu diesem 29. Spieltag Erfolge, um eine Chance auf die Teilnahme an den Playoffs zu haben. Die Herausforderung ist groß, doch die Mannen von Frenki Ignjatovic sind guten Mutes, dass sie den einen oder anderen Favoriten stürzen können. Das wohl schwerste dieser fünf Spiele steht bereits am kommenden Samstag an: Im Rasta-Dome zu Vechta, beim Tabellenprimus der ProA, beim absoluten Aufstiegsfavoriten.
RASTA Vechta galt vor der Saison, nach der Hinrunde und auch im jetzigen Endspurt der Saison als das beste Team. Anders als in der letzten Saison wurde die Mannschaft von Head Coach Andreas Wagner den Erwartungen auch über einen längeren Zeitraum gerecht – und darf sich zurecht auf Tabellenplatz eins im Glanze des Erfolges sonnen. Doch ausruhen möchte sich das Team um Kapitän Derrick Allen nicht, denn nicht nur Science City Jena sitzt den Rastafari tabellarisch im Nacken sondern auch der selbst auferlegten Erfolgsdruck. Sicherlich betonen die Verantwortlichen in Niedersachsen regelmäßig, dass ein Aufstieg ein „kann“ und kein „muss“ ist. Doch der finanzielle Aufwand vor und während der Saison, die erstligareife Fanunterstützung, das Spielerpersonal, der Rasta-Dome und auch die weiteren, professionellen Bedingungen im Umfeld lassen eigentlich nur eine Schlussfolgerung zu: RASTA Vechta will nach dem einjährigen Intermezzo in der Saison 2013/2014 zurück in die Beletage des deutschen Basketballs. Mit den in dieser Saison gezeigten Leistungen gehören sie auch genau dort hin. Zu dominant, zu ausgewogen, zu gut ist Vechta gegenüber den meisten Gegnern in der ProA. Eine Korbdifferenz von +453 (zum Vergleich: Jena, +290; Heidelberg -44) und eine Siegesserie von 14 Erfolgen am Stück zeugen ebenfalls von der enormen Qualität der Niedersachsen. Doch obwohl Vechta die breiteste und qualitativ höchste Dichte im Kader aufweist, ragen zwei Spieler aus dieser Dichte noch hervor: Christian Standhardinger und Carlos Medlock. Der 26-jährige Power Forward Standhardinger ist mit durchschnittlich 16,4 Punkten gar der Leader der Scoringliste in der ProA (bzw. Dritter, die ersten beiden – Shy Ely und Aaron Thomas – haben bekanntermaßen sowohl Heidelberg als auch die ProA verlassen, ihr Punkteschnitt zählt dennoch in die Statistik). Auch Carlos Medlock ist in dieser ganz weit oben zu finden. Mit 16,2 Punkten folgt der US-Amerikaner dicht auf seinen deutschen Mannschaftskollegen. Doch nicht nur diese beiden Spieler sind maßgeblich für den großen sportlichen Erfolg: Das gesamte Team ordnet sich den hohen Zielen des Vereins unter, kämpft gemeinsam und will sich Anfang Mai mit dem Aufstieg – und möglicherweise dem Meistertitel – belohnen. Ein Heimerfolg gegen Heidelberg haben die Rastafari auf dem Weg dorthin fest eingeplant.
Die MLP Academics reisen ihrerseits ebenfalls hochmotiviert gen Norden. Natürlich, man will und muss – um die Playoffs möglich machen zu können – mehrere Favoriten bezwingen. Dennoch: Heidelberg kann beim Gastauftritt in Niedersachsen befreit auftreten. Der Rasta-Dome wird zum 64. Mal in Serie mit 3.140 Zuschauern ausverkauft sein, Vechta ist hoch motiviert und qualitativ – da lässt sich leider nichts dran rütteln – deutlich besser als Heidelberg. Die MLP Academics werden versuchen auf ihre Tugenden, welche sie bereits seit einigen Monaten beeindruckend zeigen, auch auf dem Parkett in Niedersachsen zurückzugreifen: Mannschaftliche Geschlossenheit, ein hoher Grad an Einsatzbereitschaft und eine große Moral haben dem Team von Frenki Ignjatovic schon jetzt eine deutlich größere Perspektive auf die Playoffs geschaffen als es viele Beobachter spätestens nach dem Abgang von Marcos Knight voraus gesagt hatten. Dafür kann die Mannschaft sich Ende März möglicherweise mit der Qualifikation zu den Playoffs belohnen – vielleicht aber auch schon am Samstag. Sollten die Rastafari eine Möglichkeit für einen Heidelberger Auswärtssieg offen lassen, werden die MLP Academics bereit und willig sein, die Siegchance zu ergreifen.
Together we play – Together we win!
Infos:
RASTA Vechta vs. MLP Academics Heidelberg
Samstag 05.03.2016, Tipp-Off 20.00 Uhr, Rasta-Dome, Pariser Straße 8, 49377 Vechta
Lukas Robert