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26. März 2017

Heidelberg ringt Hanau nieder

Die MLP Academics Heidelberg haben das letzte Hauptrunden-Heimspiel der Saison gewonnen.

Die Mannschaft von Frenki Ignjatovic besiegte die White Wings Hanau 83:74.

Heidelberg gegen Hanau. Bereits vor dem Sprungball hatte das Aufeinandertreffen der beiden Nachbarn für Spannung gesorgt – denn eine intensive und spannende Partie war zu erwarten. Schließlich galt es für beide Mannschaften, die noch mögliche Chance auf Platz vier beziehungsweise auf die Playoffs zu wahren. Nur ein Sieg würde die jeweiligen Möglichkeiten am Leben halten.

Vor allem die MLP Academics brachten die hierfür nötige Intensität von Anfang an auf das Parkett des gut gefüllten Olympiastützpunktes. Mehr noch. Laut Headcoach Frenki Ignjatovic zeigten sie gar eine der besten offensiven Leistungen der Saison. Denn die Hausherren legten nicht nur einen 7:2-Start (2. Spielminute) hin, sondern ließen auch noch einen 20:9-Lauf folgen. Die Basis dafür: Fünf erfolgreiche Wurfversuche von Downtown, ein erstklassiges Mannschaftsspiel und eine solide Verteidigungsarbeit. Die White Wings brauchten daraufhin nicht nur einen Moment, um sich einmal gründlich durchzuschütteln. Doch nach und nach fanden auch die hessischen Gäste in Spiel. Zum Viertelende belief sich der Rückstand nur noch auf 13 Punkte. Vor allem auf Eugene Harris und Till-Joscha Jönke hatten sich die Hanauer in dieser Phase der Partie verlassen können. (31:18, 10.).

Dieser Gäste-Lauf setzte sich auch nach der Viertelpause fort.

Simon Cote hatte in seinen Ansprachen (Timeout und Pause) die richtigen Worte gefunden, hatte an den entscheidenden Stellschrauben gedreht – entsprechend effektiv war nun das Auftreten der Gäste. Bis auf sechs Punkte kam der Tabellenneunte heran (41:35, 16.). Doch den MLP Academics gelang vorerst der entscheidende Stopp. Zuerst in der Defensive. Rund 90 Sekunden später löste sich dann auch der Knoten in der Offensive. Dank sechs Korbleger-Punkten, vier davon von Niklas Ney, gelang es den Heidelbergern, die Führung zur Halbzeitpause wieder komfortabel zu gestalten: 47:37. Satte 17 Assists und sagenhafte Wurfquoten von über 50% aus jedem Bereich veredelten diese Pause.

Pinkins dreht das Spiel, dann kommt die Zone

Ab Spielminute 21 versuchten sich die hessischen Gäste dann wieder an einer Aufholjagd. Vorerst sollte diese jedoch noch nicht gelingen. Das Spielgeschehen hatte sich jedoch von den Guard-Positionen (Jönke und Harris) in Richtung des Korbes verlagert: ProA-Topscorer Kruize Pinkins trat nun verstärkt auf den Plan. Er war es, der Heidelberg unter Zugzwang setzte. Wirklich brenzlig wurde es dann in Spielminute 33. Denn Pinkins hatte seine Farben bis auf zwei Punkte heran gebracht (70:68). Als der 24-jährige US-Amerikaner dann auch noch von Downtown traf und die Partie drehte, reichte es Ignjatovic. Er bat zur Auszeit. Und diese entschied das Spiel. Denn der Serbe stellte seine Verteidigung fortan in einer Zonenverteidigung auf – dies Umstellung stoppte nicht nur den Lauf der White Wings, sondern ließ das Spiel auch endgültig kippen. Aus dieser Defensivformation heraus drehten die MLP Academics auf und sicherten sich durch einen 12:2-Lauf den Sieg.

Die Heidelberger feiern – auch Kapitän Albert Kuppe, welcher mit 21 Punkten zum Topscorer avancierte. Foto: Marco Grund.

Aufgrund des hart umkämpften 83:74-Erfolgs und der parallelen Niederlage der Kirchheim Knights (91:93 in Ehingen) haben sich die Heidelberger Basketballer in der kommenden Woche nun ein Endspiel erkämpft. Bezeichnenderweise führt die letzte Auswärtspartie der regulären Saison Heidelberg dann nach Kirchheim unter Teck. Das Duell des Vierten gegen den Fünften markiert bereits eine Woche vor dem Playoff-Auftakt den Start der baden-württembergischen Derby-Serie. Sollten die Heidelberger mit 17 Punkten gewinnen, würden sie sich darin den Heimvorteil sichern. Gewinnt Kirchheim oder endet die Partie mit weniger als 16 Punkten Differenz für Heidelberg startet die Viertelfinalserie am Ostrand des Stuttgarter Großraums. Doch egal welches Team gewinnt: Heidelberg und Kirchheim werden sich noch einige Male sehen.

Die Statements zum Spiel

Simon Cote: “Es war ein sehr, sehr hartes Spiel. Glückwunsch an Frenki und sein Team. Ihr habt einen wirklich guten Job gemacht und ein gutes Team, Heidelberg spielt wirklich gut zusammen. Heute war es ein tougher Kampf. Für mich war der Schlüssel, dass wir als Team zusammen und hart kämpfen wollten. Das haben wir gemacht. Nach dem ersten Viertel haben wir uns zurück gekämpft, obwohl wir mit 13 Punkten zurücklagen. Ein anderer Schlüssel war, als Frenki auf Zone umgestellt hat, da haben wir keine Würfe mehr getroffen.”

Frenki Ignjatovic: “Sicherlich hat das Plus 13 im ersten Viertel uns viel Sicherheit gegeben. Aber wenn man so eine Quote im ersten Viertel bringt, ist das natürlich gefährlich. Das war sehr wahrscheinlich eine der besten 20 Minuten dieser Mannschaft. Dann passiert das, was wir erwartet haben. Hanau hat um die letzte Playoff-Chance gekämpft. Das war sehr intensiv – ich war da auch nicht zufrieden mit der Foulverteilung. Wir haben bis in die letzten Sekunden gearbeitet. Das ist genau das was wir brauchen.”

Für Heidelberg spielten: Albert Kuppe 21 Punkte, Vance Hall 18, Devin White 9, Shy Ely 8, Philipp Heyden 8, Bernard Thompson 6, Christoph Rupp 5, Niklas Ney 4, Niklas Würzner 3 und Hrvoje Kovacevic 1.

Für Hanau spielten: Kruize Pinkins 18 Punkte, Eurgene Harris 17, Isaiah Skyes 8, Till-Joscha Jönke 8, Christian von Fintel 8, Brian Sullivan 5, Ruben Spoden 5, Paul Albrecht 3, Josef Eichler 2.

 

Lukas Robert