Die MLP Academics Heidelberg mussten sich in einem Basketball-Krimi mit 100:102 Science City Jena geschlagen geben. Beide Mannschaften boten tollen Basketball und zeigten, warum sie die Spitzengruppe der Liga bevölkern.
Von Beginn an powerten beide Mannschaften los. Kaum Verschnaufpausen und viel Tempo prägten das erste Viertel. In diesem gelang Nico Adamczak „von draußen“ der erste Korberfolg (3:0). Kurz darauf wiederholte er diese Aktion und erhöhte auf 6:2. Die Presse der Gäste griff noch nicht richtig, die Academcis lösten die Aufgabe bislang mit viel Kreativität. Auch im eins gegen eins hatten die Heidelberger die Nase vorn. Shy Ely setzte sich sehenswert zum Korb durch und markierte das 8:4. Dann fand Jena jedoch bessere Mittel in der Offensive und kam durch Dennis Tinnon zum Ausgleich (10:10). Nach fünf Minuten gingen die Gäste sogar in Führung, Reyes-Napoles verwandelte einen Dreier (10:13). Zwar glich Shy Ely postwendend aus, doch Science City zog in der Folge davon. Auf Heidelberger Seite fielen die Würfe nicht mehr in dem Maß, wie es nötig gewesen wäre, um mit Jena Schritt zu halten. Dorenzo Hudson ließ per Bonusfreiwurf die Führung zunächst auf sieben Zähler ansteigen(13:20). Dieser Abstand blieb bis zum Ende des ersten Viertels konstant (21:29).
Im zweiten Abschnitt mussten die Fans im OSP genau vier Minuten warten, ehe Jay Threatt die nächsten Academics-Punkte erzielen konnte. Er ließ erst einen Floater, dann einen Dreier durch die Reuse wandern (26:36). Jena konnte in dieser Zeit bereits sieben Punkte verbuchen. Es blieb weiter dabei, dass viele Wurfversuche der Academics auf dem Ring tanzten, aber den Weg in den Korb nicht fanden. In der Defense kamen die Gäste vermehrt unter der Zone zum Erfolg, aber auch wilde Dreier, wie der von Reyes-Napoles aus zehn Metern und mit Ende der Shot-Clock, wurden versenkt. Auch Billy Rush zeigte sich treffsicher von jenseits der ominösen Linie (30:44). Erst Michael Jost unterbrach mit einem Tip-In den Lauf der Thüringer. Dann lief Shy Ely auf Heidelberger Seite mächtig heiß. Er riss das Spiel an sich und erhöhte sein Punktekonto bis zum Ende der ersten Halbzeit auf 17 Punkte, darunter acht Heidelberger Zähler in Folge zum 42:49. Das letzte Wort vor dem Gang in die Kabine hatte Jena in Person von Tinnon (42:51).
Nach der Pause kam Heidelberg wurfverbessert aus der Kabine. Zwar setzte Sim für Jena als Erster die Punktejagd fort, doch die Academics kämpften sich Stück für Stück heran. Shy Ely per Dreier, Jay Threatt mit Bonus-Freiwurf, sowie Kai Barth und Nico Adamczak per Dreier und schließlich Braxton Dupree stellten nach knapp sieben Minuten im Viertel die Uhren wieder auf null (67:67). Kurz darauf gelang Adamczak nach Zuspiel von Barth gar die 73:71-Führung, die Halle stand nun endgültig Kopf. Nach einem Dunk von Braxton Dupree ging es mit zwei Punkten Vorsprung in den Schlussabschnitt.
Dieser bot ein echtes Herzschlagfinale. Sim traf für drei (er erzielte alle seiner 17 Punkte in Hälfte zwei)
, doch Kai Barth antwortete mit einem Steal und dem Blick für Janis Heindel. Die Academics knüpften an das vorangegangene Viertel an und zogen nach einem Adacmzak-Dreier auf 84:77 davon. Doch die Jenaer schlugen mit einem Lauf zurück, Schaffartzik verwandelte seinen vierten Dreier im Spiel zum 88:86. Kurz darauf musste Devin White nach seinem fünften Foul den Court verlassen. Im Anschluss ermöglichten zwei Heidelberger Ballverluste in Folge, Science City sich die Führung zurück zu holen (88:90). Diesem Zwei-Punkte-Rückstand rannten die Academics, angetrieben vom lautstarken Publikum, bis 3,7 Sekunden vor Schluss hinterher. Für Jena stand der junge Daniel Mayr an der Linie. Zwar vergab er beide Freiwürfe und der Rebound landete bei den MLP-Cracks, doch die verbleibende Zeit reichte nicht mehr, um die erste Heimniederlage zu verhindern.
Für die Zuschauer war es dennoch ein Spektakel, leider mit dem glücklicheren Ende für die Gäste aus Thüringen. Shy Ely war mit 30 Punkten erneut Top-Scorer, Jay Threatt gelang ein „double double“, ebenso wie Dennis Tinnon bei den Jenaern.
Für die Academics bietet sich am Sonntag direkt die Möglichkeit, wieder in die Erfolgsspur zurück zu gelangen. Gegner ist ab 17.00 Uhr Erdgas Ehinen/Urspringschule.
MLP HD: Ely 30 Punkte, Threatt 16, Barth 3, Heindel 9, Jost 6, White 7, Adamczak 21, Dupree 8 – Curth, Haag, Schmitz, Lind (nicht eingesetzt)
SCJ: Rush 12, Sim 16, Hudson 13, Reyes-Napoles 12, Wendt 7, Voigtmann, Tinnon 12, Mayr 12, Schaffartzik 14, Kuhn 4
Heidelberg | Jena | ||||
Points | Ely | 30 | – | Sim | 16 |
Assists | Threatt | 11 | – | Sim | 8 |
Rebounds | Jost | 6 (2/4) | – | Tinnon | 11 (2/9) |
Steals | Barth | 3 | – | Sim, Hudson | Je 2 |
Turnover | 15 | – | 25 | ||
Größter Vorsprung | 8 | 14 | |||
Längster Lauf | 10 | – | 12 |