Das Spiel in Berlin war nun der zweite schwächere Auftritt in Folge. Es geht dabei weniger um die Ergebnisse. Denn es ist zweifelsfrei sehr realistisch für uns, gegen die Bayern und bei Alba zu verlieren. Viel mehr verärgert uns die Art und Weise in diesen Spielen sowie kleinere Entwicklungen, die in den vergangenen Wochen zu beobachten waren. Ich vergesse dabei keineswegs, dass das bis dato eine gute Saison ist – mit vielen positiven Momenten. Doch nun sind wir nach diesen vor allem leistungstechnischen Rückschlägen alle gefordert, schnellst möglich wieder zu unserem Spiel und unserer Identität zurückkehren.
Zur Berlin-Partie: Wir waren von Anfang an nicht da, zu wenig Fokus, zu wenig Physis. Berlin hatte unter der Woche zwei Auswärtsspiele in der EuroLeague. Dennoch hatten sie von der ersten bis zur letzten Sekunde viel mehr Energie als wir. Das darf nicht passieren. Grundlage für die zahlreichen BBL-Siege bisher waren auch ein geschlossenes Auftreten, eine tolle Mentalität und meist ein Plus an Energie gegenüber dem Gegner. Das muss die Basis in einem jeden Spiel für uns sein. Wenn wir dies aufs Parkett bringen, können wir auch in spielerisch schwächeren Partien Siege holen. Das haben wir in Ulm und in Ludwigsburg bei Top-Gegnern gezeigt. Spiele, die wir über die Verteidigung und all die soften Faktoren gewonnen haben. Dies hat uns nun gleich zweifach in Folge komplett gefehlt. Offensiv haben wir im Halbfeld bereits seit dem FIBA-Break Probleme. Auf der einen Seite haben sich die Gegner besser auf uns eingestellt, auf der anderen Seite haben wir in der Execution Probleme. Dazu haben ein paar Spieler, was im Laufe einer Saison auch komplett normal ist, etwas mit ihrer Form zu kämpfen.
Berlin hat uns in allen Bereichen des Spiels dominiert, das Rebound-Duell deutlich gewonnen. Allgemein haben sie ein Top-Spiel absolviert. Berlin hat weiterhin den zweitbesten Kader der BBL und wird in den kommenden Wochen und Monaten in der Tabelle klettern. Wir selbst haben nun zwei Wochen Zeit, an uns zu arbeiten und uns auf die sehr schwere Aufgabe in Rostock vorzubereiten. Wir vergessen dabei keineswegs, wo wir herkommen, dass wir noch vor knapp acht Monaten gegen den Abstieg gespielt haben. Dennoch haben wir diese Saison bereits gesehen, zu welchen Leistungen unser Team imstande ist. Dies ist in gewisser Weise auch ein Maßstab, der gesetzt wurde.