Kolumne 7
Die Niederlage beim MBC im Pokal war für uns alle enttäuschend. Wir haben in der ersten Halbzeit nicht die notwendige Energie aufs Parkett gebracht, haben zu viele 50:50-Bälle nicht bekommen. Aspekte, die der MBC direkt bestraft hat und so mit einer verdienten zweistelligen Führung in die Pause gegangen ist. Nach der Halbzeit war es dann besser. Wir haben intensiver gespielt und sind so ein paar Minuten vor dem Ende auf einen Punkt herangekommen. Leider hat der MBC in den entscheidenden Momenten wichtige und teils auch toughe Würfe getroffen, sodass am Ende eine verdiente Niederlage und das Aus im BBL-Pokal stand. Wir konnten dagegen einmal mehr von draußen – trotz erneut zahlreicher offener Würfe – nur eine sehr niedrige Prozentzahl werfen.
Ein paar statistische Einblicke in die bisherige Saison. Dabei möchte ich erst auf ein paar positive Aspekte schauen. Wir gehören zu den besten Teams beim offensiven Rebound, verlieren im Ligavergleich nur sehr wenig den Ball. Als Konsequenz haben wir in der BBL im Schnitt neun Würfe mehr als der Gegner. Ein Umstand, der die Wahrscheinlichkeit für einen Sieg bedeutend erhöht und im Normalfall auch dazu führt, dass schlechtere Quoten zu kaschieren sind. Hierbei sind wir bei einem Problem, das uns bereits zu Beginn der vergangenen Saison wehgetan hat. Wir werfen derzeit keine unterdurchschnittlichen, sondern wirkliche schlechte Quoten von jenseits der Dreierlinie – und dies bei einem sehr hohen Volumen. Die gut 26 Prozent unterbietet bisher einzig Bamberg. Statistisch nehmen wir dabei weiterhin mit Abstand die meisten offenen Würfe der gesamten Liga. Gute Schützen haben wir ebenfalls im Team. Nun gilt es, die guten Würfe weiterhin zu nehmen, unserer Identität treu zu bleiben. Und dennoch auf der anderen Seite, bei schlechten Würfen, geduldiger zu sein und die richtige Balance zu finden. Gleichzeitig müssen wir uns in der Verteidigung deutlich steigern, härten werden, im 1:1 defensiv besser und vor allem smarter agieren. Hier spielen wir noch längst nicht auf dem Level, das wir uns vorstellen.
Der Saisonstart war hart. Auch ein Do-or-Die-Spiel in Weißenfels beim finanzstarken und talentierten MBC ist keine einfache Partie. Dennoch ärgern uns die vier Pflichtspiel-Niederlagen in Folge sehr und wir haben uns den Auftakt in die Saison selbstverständlich anders vorgestellt. Nun wartet in Tübingen am kommenden Samstag keine leichte Aufgabe auf uns. Das ist eine eingespielte Mannschaft, die hervorragend gecoacht ist. Es besteht eine klare Rollenverteilung. Dazu haben sie mit Jhivvan Jackson einen begnadeten Scorer und Schützen in ihren Reihen, der unglaublich heiß laufen kann. Wir werden diese Woche hart arbeiten, das Spiel bestmöglich vorbereiten, um so am Wochenende den ersten BBL-Sieg einzufahren.