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15. April 2018

Matchball Heidelberg

Die MLP Academics Heidelberg haben das dritte Playoff-Spiel vor einer stimmungsvollen Kulisse 91:80 gewonnen. Dadurch sichern sich die Kurpfälzer zwei Matchball-Spiele, um den Einzug ins Halbfinale zu schaffen.

Während die Heidelberger Center bislang in der Serie eine kleinere Rolle spielten, stellte sich das Bild in Spiel drei anders dar: Martin Seiferth wurde in den ersten Angriffen von seinen Kollegen gesucht und gefunden (4:2, 3. Spielminute). Doch nicht nur beim Starting Center, sondern bei allen Heidelbergern stimmte von Anfang an die Intensität. Erstmals in der Serie bestimmten die MLP Academics von Beginn an das Spiel. Trier fand zu diesem frühen Zeitpunkt überhaupt nicht statt. Die Gäste fanden nicht in ihren Rhythmus, machten aufgrund des Heidelberger Drucks viele Fehler. Vorwerfen lassen musste Heidelberg sich wenig, einzig die Führung hätte deutlicher ausfallen können (10:5, 6.). Die RÖMERSTROM Gladiators kämpften sich in der Folge mehr und mehr ins Spiel, sodass das Spiel ausgeglichen gestaltet wurde. Leichte Vorteile hatten dabei weiterhin die Hausherren (20:17., 10.).

Foto: Ein Bild sagt mehr als tausend Worte: Frenki Ignjatovic freut sich über den wichtigen Sieg gegen Trier. Foto: Thomas Disqué.

Auch das zweite Viertel begannen beide Teams auf Augenhöhe, mal punktete Heidelberg, mal scorte Trier. Auffällig dabei war, dass die Moselstädter anders als am vergangenen Sonntag ihre Freiwürfe hochprozentig trafen – und sich dadurch die Führung erspielten (22:24, 13.). Diese hielt jedoch nicht lange, denn zwei Dreier von Evan McGaughey und ein Dunk von Martin Seiferth sorgten für den sofortigen Turnaround. Besonders der US-Amerikaner übernahm nun viel Verantwortung, weswegen sich Marco van den Berg zur Auszeit gezwungen sah (37:29, 16.). Während Triers körperliche Gangart am Mittwoch von den Schiedsrichtern toleriert wurde, ließen die drei Unparteiischen den Rheinland-Pfälzern im dritten Speil weit weniger durchgehen. Heidelberg zog daraus mehrfach seine Vorteile, blieb aber von der Freiwurflinie blass und schenkte eine 12-Punkte-Führung her. Auch deshalb konnten die RÖMERSTROM Gladiators wieder gleichziehen, sodass das Spiel beim Stand von 44:42 in die Halbzeitpause ging.

Heidelberg macht den Sack zu

Nach dem Seitenwechsel waren es wieder einmal die Gäste, welche die bessere Spielanlage an den Tag legten. Anders als in den vergangenen beiden Spielen mussten die MLP Academics jedoch nicht abreißen lassen. Die Kurpfälzer fingen sich zur rechten Zeit. Während Heidelberg durch mannschaftliche Geschlossenheit überzeugte, zeigte bei den Gästen Johannes Joos sein Können. Der 23-Jährige traf mehrere Jumpshots in Serie und hielt seine Farben im Spiel. Dennoch war es nicht Frenki Ignjatovic, sondern erneut van den Berg, der sich zu einer Auszeit gezwungen sah. Denn Niklas Würzner – der eine absolut überzeugende Partie ablieferte – hatte brachial über Ringniveau vollendet (65:57, 28.) und den OSP damit zum Kochen gebracht. Diesmal schenkten die MLP Academics diesen Vorsprung auch nicht fahrlässig her (67:59, 30.).

Auch zum Start in den letzten Spielabschnitt blieb Heidelberg am Drücker. Die Gäste kämpften zwar verbissen, blieben aber vorerst glücklos. Wesentlich besser machte es da Albert Kuppe. Der Kapitän versenkte einen weiteren Distanzwurf trotz Foul und nutzte auch den anschließenden Freiwurf zum Vierpunktspiel. Obwohl sich seine Mannschaft damit weiter absetzen konnte, war die Partie noch nicht entschieden. Die RÖMERSTROM Gladiators kämpften verbissen – und fanden unter anderem mit einem Dreier von Jermaine Bucknor eine Antwort (77:65, 34.). Noch war viel Zeit auf der Uhr. Doch trotz aller Spielzeit half Trier dies nicht mehr. Die MLP Academics behielten den Fokus und brachten die Führung sicher über die Ziellinie.

Durch den 91:80-Sieg sichert sich Heidelberg zwei Matchball-Spiele für den Einzug ins Halbfinale. Die erste Chance dafür gibt es bereits am kommenden Montag. Um 20:00 Uhr sind die Ignjatovic Schützlinge in der Arena Trier gefordert.

Statements und Stats:

Marco van den Berg: „Erstmal Glückwunsch an Frenki und seine Jungs. Das war ein verdienter Sieg. Wir haben keine gute Antwort auf die Physis von Heidelberg gefunden. Unter dem Korb haben wir das 1-gegen-1 nicht gut ausgespielt und viel zu wenig Kraft gezeigt. Zudem haben wir die Missmatches nicht gut genug genutzt und 23 Ballverluste produziert. Das sind zu viele, um so ein wichtiges Spiel gewinnen zu können. Wir werden am Montag den Ausgleich schaffen. Und am Mittwoch müssen wir die Aggressivität haben, um diese Physis zu kontern. Das können wir, müssen wir aber eben auch zeigen.“

Frenki Ignjatovic: „Ich bin stolz auf meine Mannschaft, dass wir die beiden letzten Heimspiele gegen einen so starken Gegner gewonnen haben. Wir haben sehr konzentriert gespielt, schon in der ersten Halbzeit. Zwei, drei Minuten vor der Halbzeit hatten wir schon zehn Punkte Vorsprung. Dann wollte ich zu schnell die Leistungsträger schonen. Da hat Trier alles getroffen und war wieder voll da. In der zweiten Halbzeit sind wir mit der gleichen Idee rausgekommen, gerade unsere Inside-Defensive war hier viel, viel besser. Wir haben da weniger Punkte kassiert. Sicherlich immer noch einige, aber das war in Ordnung. Dafür haben wir zwar den ein oder anderen Dreier kassiert, dafür ist uns das Spiel unter dem Korb gelungen. Irgendwann sind dann auch unsere Würfe reingefallen, und wir haben ein gutes Playoff-Spiel vor toller Kulisse gewonnen. Aber es ist keine Zeit zum Feiern. Wir haben morgen Abend Training und fahren Montag nach Trier. Das Einzige was wir gewonnen haben, ist das Recht auf Spiel fünf. Aber wir wollen Trier schon am Montag überraschen.“

Für Heidelberg spielten: Albert Kuppe 19 Punkte, Shy Ely 16, Niklas Würzner 15/9 Assists, Evan McGaughey 15/9 Rebounds, Jaleen Smith 9, Martin Seiferth 7, Niklas Ney 6, Eric Palm 2, Jakob Schöpe 2, Lukas Rosenbohm und David Aichele.

Für Trier spielten: Jermaine Bucknor 16 Punkte, Lucien Schmikale 16, Simon Schmitz 13, Justin Alston 12, Johannes Joos 9, Anton Shoutvin 5, Robert Nortmann 4, Kyle Dranginis 3, Kevin Smit 2, Rupert Hennen, Thomas Grün und Luka Buntic.