Die MLP Academics Heidelberg haben die Pflichtaufgabe gegen Baunach mit Bravour erledigt. Der Tabellendritte legte im Kampf um den Playoff-Heimvorteil vor, rotierte intensiv – und landete einen völlig ungefährdeten Erfolg, der die Playoff-Qualifikation sichert.
Obwohl die Vorzeichen besser hätten sein können – Lennart Steffen war gerade so wieder fit geworden, Eric Palm spielte angeschlagen – gingen die MLP Academics von Beginn an mit breiter Brust zu Werke. Obwohl noch nicht alle Räder im Spiel der Heidelberger griffen, sah sich Gästecoach Mario Dugandzic schon früh zu seiner ersten Auszeit gezwungen (10:4, 3. Spielminute). Im Anschluss arbeitete sich sein Team in die Partie, musste jedoch unter anderem zwei Palm-Dreier hinnehmen, sodass der Abstand kaum merklich schmolz. Bis zum Viertelende wurde deutlich, dass die Hausherren zwar arbeiten mussten, an diesem Abend aber schlicht und ergreifend das bessere Team waren (25:16, 10.).
Aufgrund einer hohen Dreierquote gelang es den Heidelbergern zum Start der zweiten zehn Minuten, die Führung weiter auszubauen. Trotz des deutlichen Vorsprungs entwickelte sich auf den Rängen des OSP jedoch keine Partystimmung, zu deutlich war der Leistungsunterschied zwischen beiden Teams. Da Frenki Ignjatovic bei seinen Schützlingen jedoch einen Verlust des Fokus bemängelte, rief er sie zur Auszeit. Die Young Pikes stabilisierten im Verlauf des Viertels zwar den Zehn-Punkte-Rückstand, zwingend agierten sie aber nicht (44:32, 18.). Dies änderte sich auch bis zur Halbzeit nicht mehr: Die Hausherren waren in (fast) allen Belangen überlegen. Besonders der Dunk von Niklas Ney über William McDowell-White sorgte in dieser Phase noch einmal für Aufsehen. Trotz 47 eigenen Punkten musste sich der Tabellendritte aber die Kritik gefallen lassen, dass er defensiv zu wenig zugepackte (47:35, 20.).
Beide Teams kamen angeführt von ihren Bigmen aus der Kabine: Während Eddy Edigin Jr seinen Wurf unspektakulär verwandelte, kam Martin Seiferth aufgrund seines Einsatzes zu Punkten. Der 27-Jährige ackerte redlich, agierte aber etwas glücklos. Generell zeigten beide Mannschaften schwere Kost. Heidelberg wurde seiner Favoritenrolle zwar gerecht, verdeutlichte aber nicht, dass zwischen diesen beiden Teams tabellarisch und spielerisch ein deutlicher Unterschied liegt. Erst zum Ende des Viertels zogen die Hausherren wieder etwas an, weshalb Dugandzic erneut zur Auszeit bat, um den kleinen Lauf zu bremsen (65:46, 28.). Heidelberg, das die angezogene Handbremse etwas lockerte, war aber weiterhin besser.
Während es Baunach im Hinspiel unter Fabian Villmeter noch gelungen war, Heidelberg niederzukämpfen, funktionierte der Gameplan von Nachfolger Dugandzic im Rückspiel zu keiner Zeit. Die MLP Academics kontrollierten, mit stabiler Leistung, den Bamberger Nachwuchs in allen Belangen. Da der Spielausgang sich bereits lange Zeit abzeichnete, wechselte Ignjatovic weiter durch und verschaffte seiner nominellen Starting Five jede Menge Ruhepausen (81:60, 35.). In den Schlussminuten der Partie verschaffte der serbische Übungsleiter zudem dem talentierten Nachwuchs weitere Profi-Erfahrung: Jakob Schöpe und David Aichele reihten sich in diese Mannschaftsleistung ein, kamen aber nicht mehr zu Korberfolgen.
Foto: Eric Palm stellte sich, trotz Krankheit, in den Dienst der Mannschaft. Sein Einsatz half dem Team vor allem in der Anfangsphase. Foto: Alfred Gerold.
Durch den zweiten souveränen Start-Ziel-Sieg (81:70) binnen vier Tagen legen die MLP Academics im Kampf um Tabellenplatz drei weiter vor und reisen nun am Sonntag zum Baden-Derby nach Karlsruhe. Ein weiterer Sieg dort würde einer Vorentscheidung im Kampf um den Playoff-Heimvorteil einen erheblichen Schub geben.
Mario Dugandzic: „Erstmal Glückwunsch an Frenki. Das war eine sehr souveräne Vorstellung und ein sehr souveräner Sieg, der niemals gefährdet war. Das muss man so anerkennen. Wir wissen, in welcher Situation wir uns momentan befinden. Wir versuchen, die Jungs zu motivieren, weiter zu kämpfen und immer dranzubleiben. Das sind sehr junge Spieler, die aktuell auch einige andere Dinge um die Ohren haben. Rein rechnerisch haben wir noch eine Chance drinzubleiben – und auch in dieser späten Saisonphase einen Switch hinzubekommen.“
Frenki Ignjatovic: „Danke für die Glückwünsche, Mario. Ich teile den Eindruck: Auch ich glaube, dass wir das Spiel sehr souverän gewonnen haben. Wir hatten im Vorfeld ein bisschen Probleme: Eric hat zwei Tage nicht trainiert. Er war dennoch bereit zu spielen, hat am Anfang zwei wichtige Schüsse getroffen und der Mannschaft Sicherheit gegeben.“
Für Heidelberg spielten: Shy Ely 18 Punkte, Niklas Ney 12, Evan McGaughey 11, Jaleen Smith 10, Eric Palm 9, Martin Seiferth 9, Albert Kuppe 6, Niklas Würzner 5, Lukas Rosenbohm 1, Lennart Steffen, Jakob Schöpe, David Aichele.
Für Baunach spielten: William McDowell-White 18 Punkte, Eddy Edigin Jr 11, Tibor Taras 9, Nicolas Wolf 8, Christopher Fowler 6, Gerard Gomila 5, Kay Bruhnke 4, Henri Drell 4, Daniel Keppeler 3, Robert Ferguson 2 und Felix Edwardsson.