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19. Februar 2017

Offensives Feuerwerk: Albert Kuppe führt Heidelberg zum Sieg

Die zweite Hälfte des Doppelspieltages stand an: Nürnberg und Heidelberg, jeweils siegreich am Freitag, begaben sich am sonntäglichen Nachmittag in einen Schlagabtausch.

Die MLP Academics haben das Heimspiel am 24. Spieltag gegen die Nürnberg Falcons gewonnen. Die Kurpfälzer siegten nach einem offensiven Feuerwerk 101:71.

Beide Mannschaften wollten das Wochenende mit einem Sieg perfektionieren.

Dabei war der Beginn der Partie stimmungsvoll – denn das süddeutsche Duell lockte auch viele Nürnberger in die Kurpfalz. Und diese Stimmung übertrug sich auch auf das Parkett. Alleine in den ersten sechs Spielminuten verwandelten die MLP Academics gleich vierfach per Dunking (19:14, 6. Spielminute); ein weiteres Indiz für das hohe Tempo, welches die Partie in den ersten Minuten charakterisierte. Doch nicht nur die Dunks waren sehenswert, sondern auch Albert Kuppe war es. Der in den letzten Wochen zuerst schwächelnde und dann gesundheitlich angeschlagene Kapitän sorgte für gleich acht Punkte in Spielabschnitt eins und katapultierte sich zurück in die Spur. Nachdem dann auch noch Bernard Thompson per Buzzerbeater-Dreier zum Viertelende abschloss, kochte die Halle endgültig. 28:20.

Das Spielgeschehen wurde auch im zweiten Spielabschnitt nicht langsamer – im Gegenteil. Da die Trefferquote ebenfalls hoch blieb, konnte Heidelberg die Führung weiter ausbauen. Zu diesem Zeitpunkt waren die Falcons jedoch gewillt und auch in der Lage, dieses hohe Tempo mitzugehen. Die Gäste trafen zwar seltener, doch der Intensität tat dies keinen Abbruch. Während die MLP Academics vermehrt aus der Distanz draufhielten, punkteten die Falcons meist in Korbnähe. A.J. Calvin tat dies mehrfach und unter enormer Bedrängnis. Doch in diesem Spiel setzte nicht die Defensive die Akzente, Offensive war Trumpf. Nachdem bereits nach 17 Spielminuten 77 Punkte gefallen waren, reichte es dann aber auch Frenki Ignjatovic. Er bat zur Auszeit. Sie sollte fruchten. Denn allein Kapitän Kuppe wäre in diesem Spiel nur noch durch sein fünftes Foul zu bremsen gewesen. Da seine Teamkollegen ebenfalls groß aufspielten, nahm das High-Scoring-Game seinen Lauf. Zur Halbzeit hatten die Zuschauer schon 102 Punkte gesehen (57:45, 20.).

Kuppe dreht weiter auf, die Halle feiert

Gemessen an der bisherigen Spielzeit gab es also zwei Erkenntnisse: die Heidelberger Defensive, zumindest bis dato Prunkstück des Klubs, war schwach – dafür glänzte die Mannschaft auf der gegenüberliegenden Seite des Parketts. Diese Eindrücke setzten sich auch nach der Halbzeitpause fort. Zumindest auf Seiten der MLP Academics. Denn die fränkischen Gäste taten sich nun schwerer. Jedoch nur etwas, denn beide Mannschaften rannten und rannten und rannten. Vor allem auf Heidelberger Seite erwischte dabei das gesamte Team einen guten Tag: die Würfe fielen hochprozentig. Zumindest im dritten Spielabschnitt konnte sich Ignjatovic nun nicht mehr wirklich über die mangelnde Verteidigung beschweren, denn diese saß nun deutlich fester im Sattel. Hierdurch konnten weitere Fastbreaks gelaufen und Punkte erzielt werden, sodass die Führung nach 30 gespielten Minuten sich äußerst souverän gestaltete (80:57).

Der komfortable Vorsprung ließ bereits anklingen, dass im heutigen Viertel viele Nerven geschont werden würden – denn zum ersten Mal seit Mitte Januar war das Spiel in Abschnitt vier nicht mehr auf Messers Schneide. Nachdem auch der Start in die letzten zehn Minuten gelang, galt es nur noch die Frage zu beantworten, ob am heutigen Nachmittag ein „100er“ zu sehen sein würde. Der 100er kam. Letztlich benötigte es dafür zwar diverse Anläufe, doch es gelang. Christoph Rupp verwandelte in der 40. Minute per Korbleger zum 101:71. Rupp vollendete damit einen, aus Heidelberger Sicht, überragenden Nachmittag, welcher das Wochenende wie gewünscht abrundete. Zu diesem trugen auch die Gästefans bei, welche ihre Mannschaft aufgrund einer überzeugenden Spielzeit zurecht abfeierten.

Die Statements und Stats zum Spiel

Frenki Ignjatovic: „Ich möchte Nürnberg zum relativ sicheren Klassenerhalt gratulieren. Das ist nicht selbstverständlich. Die Fans sind toll und Nürnberg gehört in die ProA. Das wünsche ich ihnen: dieses Ziel zu erreichen. Wir stehen jetzt gut da – und freuen uns auf das Derby kommende Woche.“

Ralph Junge: „Mit Albert muss ich noch ein Hühnchen rupfen – zuerst ruht er sich so lange aus und haut dann so ein Spiel raus. Nein, Spaß bei Seite. Heidelberg hat verdient gewonnen. Vor allem die Dreierquote war super. Wir hatten am Freitag ein sehr, sehr intensives Spiel. Wir sind aus dem Wochenende mit einem Sieg raus, das hatten wir gehofft. Wir haben ja gegen den Tabellendritten und -fünften gespielt. Ob wir dann mit 30 verlieren ist mir egal. Lieber einmal so als zweimal mit 10 Punkten. Mir gefällt die Heidelberger Spielweise, viel Erfolg für die Playoffs.“

Für Heidelberg spielten: Albert Kuppe 29 Punkte, Vance Hall 16, Devin White 11, Phillipp Heyden 11, Bernard Thompson 10, Hrvoje Kovacevic 9, Niklas Ney 6, Christoph Rupp 5, Niklas Würzner 4 und Constantin Schmitt.

Für Nürnberg spielten: Andre Calvin 17 Punkte, Diante Watkins 15, Josh Young 10, Sebastian Schröder 8, Moritz Sanders 6, Acha Njei 2, Brian Bennett 2 und Matthew Meredith.