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1. November 2015

Schwache erste Halbzeit kostet den Sieg

Die MLP Academics Heidelberg haben das Baden-Württemberg-Derby gegen die Kirchheim Knights mit 61-68 verloren. Nach einer schwachen ersten Halbzeit bringt der starke Schlussspurt nicht mehr die erhoffte Wende.

Der ProA-Ligist MLP Academics Heidelberg ging voller Motivation ins Derby gegen die Kirchheim Knights – gegen den schwäbischen Kontrahenten sollte ein Sieg die Trendwende bringen und der Blick in der Tabelle wieder nach oben gehen. Doch besonders in der ersten Hälfte erlaubte sich der Traditionsclub viel zu viele Fehler und konnte gegen einen stark aufspielenden Gastgeber nicht dagegen halten.

Zu Beginn gelangen auf beiden Seiten des Feldes noch gelungene Aktionen: Mal führte Kirchheim, mal Heidelberg. Bis zur Mitte des ersten Spielabschnittes legte die gewohnte starting five – bestehend aus Johannes Lischka, Max Rockmann, Bryan Smithson, Kristian Kuhn und Aaron Thomas – Punkt um Punkt auf, sodass Heidelberg knapp mit 13-11 in der Sporthalle Stadtmitte führte. Da bis zum Ende des ersten Spielabschnittes aber lediglich T.J. Sapp einen Korbleger folgen ließ und das Kirchheimer Teamplay hervorragend funktionierte, lagen die MLP Academics bereits nach dem ersten Viertel mit neun Punkten (15-24) zurück. Richard „Richie“ Williams und Keith Rendleman Jr. setzten den Mannen von Frenki Ignjatovic – besonders in der ersten Halbzeit – enorm zu. Williams cuttete durch die Zone, scorte selber oder spielten den Pass zu den nun freien Mitspielern. Auch Rendleman Jr. schloss in Korbnähe diverse Aktionen erfolgreich ab und stellte Kristian Kuhn und Co. vor große Probleme.

Doch aus Heidelberger Sicht kam es noch schlimmer: Auf ein unterdurchschnittliches erstes Viertel folgte ein sehr schwaches zweites. Kirchheim spielte spätestens jetzt, vor der (nun) bestens aufgelegten Zuschauerkulisse, groß auf und ließ den Vorsprung weiter wachsen. Auch das Teamplay der Ritter funktionierte bestens: Obwohl Williams und Rendleman Jr. weiterhin die tragenden Säulen waren, lief das komplette Team heiß und erhöhte die Führung stetig. Die Heidelberger Defensive konnte in dieser Phase der Partie nicht genug Druck aufbauen, um diesen Lauf zu bremsen oder die beiden auffälligsten Kirchheimer unter Kontrolle zu bekommen. Da auch die eigene Offensive lahmte, stand zur Pause ein verdienter 20-Punkte-Rückstand auf der Anzeigentafel (43-23).

Kaum ein Zuschauer hätte nach dieser ersten Halbzeit jedoch einen solch kämpferisch starken zweiten Spielabschnitt erwartet. Motiviert durch Ignjatovis Halbzeitansprache kamen die MLP Academics aus der Kabine und veränderten einiges. Die nun gespielte Zonenverteidigung stoppte den Offensivdrang der Gastgeber und gab Heidelberg das nötige Selbstvertrauen, um auch in der gegnerischen Hälfte deutliche Akzente setzen zu können. Ein präsenteres Auftreten unter dem Korb, eine bessere Reboundarbeit am offensiven Brett sowie ein 7-3-Lauf waren die Folge, sodass die Kurpfälzer nun ebenfalls das spielerische Geschehen mitbestimmen konnten. Diese guten Eindrücke rückten zwar ab Spielminute 25 etwas in den Hintergrund, da Kirchheim seinerseits selbst das Heft des Handels wieder in die Hand nahm, doch nun ließen sich die Heidelberger nicht mehr abschütteln.

In den nun folgenden 14 Spielminuten gaben die MLP Academics kämpferisch alles was der Kader von Ignjatovic zu leisten im Stande ist – bis auf 62-59 kam die Mannschaft des ehemaligen Kirchheimer Erfolgscoaches heran – doch am Ende wurde diese kämpferische Leistung nicht belohnt. Bei eigenem Ballbesitz zappelte der Dreipunkte-Wurf von Thomas bereits im Ring, sprang aber wieder heraus, sodass der mögliche Ausgleich nicht erreicht wurde. Die Knights erkämpften sich ihrerseits das Momentum zurück und hatten in den letzten 45 Sekunden der Partie die nötige Ruhe, um die sich nun bietenden Freiwurfmöglichkeiten sicher zu verwandeln und die Heidelberger wieder ohne Punkte auf die Heimreise zu schicken. Diese fehlenden Punkte wollen die MLP Academics nun am kommenden Wochenende einfahren. Der kommende Doppelspieltag bietet hierbei gleich zweifach die Gelegenheit Erfolgserlebnisse mit den eigenen Fans zu feiern: Zuerst gastieren am kommenden Freitag die Niners Chemnitz im OSP, ehe es am Sonntag das Aufeinandertreffen mit den Gladiators Trier gibt.

 

Für Heidelberg spielten: Aaron Thomas 17 Punkte/6 Rebounds/3 Steals, Bryan Smithson 9 Punkte/7 Assists, Albert Kuppe 9, Johannes Lischka 8, T.J. Sapp 6, Max Rockmann 5, Kristian Kuhn 5, Moritz Nägele 2, Trent Wiedeman und Niklas Würzner.

Für Kirchheim spielten: Richie Williams 18 Punkte, Keith Rendleman Jr. 15, Besnik Bekteshi 10 , Dennis Tinnon Jr. 9, Tim Koch 7, Jordan Wild 7, Johannes Joos 2 und Akant Sengül.

Lukas Robert