Die MLP Academics Heidelberg verlieren am 5. Spieltag der BARMER 2. Basketball Bundesliga denkbar knapp mit 73-75 gegen die Eisbären Bremerhaven.
Ohne den weiterhin verletzten Kapitän Phillipp Heyden startete Branislav Ignjatovic mit der gleichen Starting Five, wie noch vier Tage zuvor gegen die Tigers Tübingen. Der am Mittwoch als 3-Punkte Schütze in Szene getretene Niklas Würzner startete stark mit sechs Punkten in die Partie. Die Partie der bislang besten offensiven Mannschaften der BARMER 2. Basketball Bundesliga war zunächst von vielen defensiven Aktionen geprägt. In einem intensiven Schlagabtausch ging es beim Stand von 16-16 in die erste Viertelpause.
Weiterhin war die Partie nichts für Liebhaber des offensiven Tempobasketballs. Die Eisbären um Casey Hill zeigten sich von der Dreipunktelinie nicht so sicher wie bisher in dieser Saison. Erst nach einem erfolgreichen Dreier von Joshua Braun wuchs der Vorsprung Bremerhavens erstmals auf 5 Punkte an, worauf Heidelberg die erste Auszeit der Partie nahm. Doch die Eisbären aus Bremerhaven schienen die Kontrolle der Partie an sich gezogen zu haben und fingen langsam aber sicher an, die Academics vor Probleme in der Verteidigung zu stellen. Oliver Clay erhöhte bei noch zwei zu spielenden Minuten auf 38-28. Dank einer schwachen Trefferquote Heidelbergs (32%) ging die Mannschaft von Michael Mai mit der herausgespielten 10-Punkte Führung verdient in die Halbzeit.
Der Start in Halbzeit 2 gehörte den Academics – ähnlich wie bereits am Mittwoch gegen Tübingen. Ein schneller 12-3 Lauf sorgte schnell für Spannung im Olympiastützpunkt. Michael Mai sah sich beim Stand von 43-44 zu seiner ersten Auszeit des Abends gezwungen. Wenige Augenblicke später glich Shy Ely per Dreipunktewurf aus, was die Halle mit tobenden Applaus honorierte. Als dann wenige Sekunden später Niklas Würzner die Führung per Freiwurf und zeitgleich seinen Punkt Nummer 1000 im Trikot der MLP Academics machte, war die erste Führung seit dem ersten Viertel auf der Anzeigetafel. Die Eisbären zeigten sich leicht angeschlagen von dem starken Auftritt Heidelbergs, blieben aber weiterhin in Schlagdistanz.
Beim Stand von 58-54 für Heidelberg startete das letzte Viertel der Partie. Dort entwickelte sich langsam aber sicher ein echter Krimi um den Tagessieg. Kasey Hill übernahm die Verantwortung bei Bremerhaven, die bei noch fünf zu spielenden Minuten wieder die Führung im Spiel übernahmen. Bei noch genau zwei Minuten auf der Spieluhr erhöhte Casey Hill gar auf 73-67. Die Chancen der MLP Academics schienen stark gesunken. Niklas Würzner brachte mit einem erfolgreichen Dreier Hoffnung zurück. Einen Angriff später glich das Heidelberger Eigengewächs gar aus. Rohndell Goodwin konnte für Bremerhaven wiederum mit einem Floater auf 75-73 erhöhen – noch 38 zu spielen. Die Academics sorgten mit Armin Trtovac nun postwendend wieder für den Ausgleich. Den letzten Angriff des Spiels sollte jedoch das Team von der Nordsee haben. Branislav Ignjatovic schickte jedoch per Foul Casey Hill bewusst an die Freiwurflinie, der beide Freiwürfe versenkte. Den letzten Angriff störten die Eisbären mehrmals durch Fouls. Da jedoch noch nicht die Teamfoulgrenze erreicht war, durften die MLP Academics nicht an die Freiwurflinie. Den letzten Wurf verfehlte Shyron Ely knapp.
Insgesamt merkte man in der heutigen Partie das Fehlen von Kapitän Phillipp Heyden. Als dann auch Stephon Jelks über die ganze Partie mit Foulproblemen kämpfen musste, war die Rotation Heidelbergs zu klein, um die Eisbären in Schach zu halten und im dritten Viertel einen größeren Vorsprung zu erspielen. Ein entscheidender Faktor waren leider aus Sicht der Academics die Rebounds. Bremerhaven sicherte sich insgesamt 15 Offensivrebounds und in Folge insgsamt 21 Second Chance Points.
Branislav Ignjatovic:
Wir wussten, dass wir nur in einem Low-Scoring Game eine Chance haben. Wir haben dies geschafft, aber wir haben viel zu viele Offensivrebounds zugelassen. Wenn man diese Statistiken zu Grunde legt, verliert man viel deutlicher gegen so eine gute Mannschaft wie Bremerhaven. Wir haben aber viel Herz gezeigt und damit bin ich zufrieden. Wenn man bedenkt, dass wir von drei Ausländern heute quasi keinen Impact bekommen haben, dann ist das Ergebnis schon In Ordnung. Wir wissen, dass wir eine bessere Leistung als Team abrufen müssen, wenn wir ganz oben in der Tabelle eine Rolle spielen wollen.
Stats:
Heidelberg: Nixon (8 Punkte, 4 Rebounds, 1 Assists), Würzner (19,4,4), Schmitt (2,1,0), Ely (19,6,4), Liyanage (7,1,2), Teichmann (2,1,0), Trtovac (13,8,2), Jelks (0,2,0), Eberhard (5,1,2)
Bremerhaven: Braun (8,5,1), Hill (16,3,4), Möller (0,0,0), Pölking (0,4,0), Canty (3,1,0), Breitlauch (8,5,4), Clay (8,9,0), Theis (9,2,2), Goodwin (19,6,1), Vorhees (6,2,0)
Text: Yannik Barwig
Foto: Thomas Disqué