Über lange Strecken ist es eine zähe Partie beim Schlusslicht aus Göttingen, doch im vierten Viertel sichern sich die MLP Academics Heidelberg den 95:73-Auswärtssieg (Q1 23:20 / Q2 18:17 / Q3 21:18 / Q4 33:18). Topscorer der Heidelberger wird ein ganz starker Ryan Mikesell, der mit 30 Punkten ein neues Career High in der easyCredit BBL auflegt. Weiter geht es für die Heidelberger am Freitag, den 15. November, um 20 Uhr mit dem Heimspiel gegen die Veolia Towers Hamburg. Tickets gibt es online und in der Geschäftsstelle in der Bahnhofstraße 34/1.
Beide Teams legen einen nervösen Beginn auf das Parkett. Viele Fehler auf beiden Seiten führen zu einem unruhigen Spiel mit ständigem Hin und Her. Headcoach Danny Jansson scheint in der ersten Viertelpause die richtigen Worte gefunden zu haben, denn die Academics starten mit einem 7:0-Lauf in das zweite Viertel. Paul Zipser sorgt in dieser Phase mit seinen ersten beiden Treffern bei zwei Wurfversuchen für fünf der sieben Punkte.
Doch die BG Göttingen bleibt in Schlagdistanz, die noch sieglosen Veilchen wollen unbedingt den ersten Sieg einfahren. Auch das Publikum wird immer wieder laut, wenn das Heimteam Punkte erzielt und das frühe vierte Foul von Osun Osunniyi macht es für die Academics nicht unbedingt leichter. Doch die Jungs vom Neckar haben in dieser Saison bereits mehr als einmal ihre mentale Stärke bewiesen und auch wenn die Gastgeber zwischenzeitlich ausgleichen können, so bleiben die Academics ruhig und schlagen immer wieder zurück.
Besonders laut bei den mitgereisten Heidelberger Fans wird es dann, als Michael Weathers im Göttinger Fastbreak Demajeo Wiggins beim Dunking-Versuch ganz oben in der Luft trifft und blitzsauber den Ball blockt. Genau solche Aktionen braucht es, um in diesem engen und umkämpften Spiel das eigene Team mitzureißen. Insgesamt sechs Mal können die Academics an diesem Abend die Göttinger Wurfversuche blocken. Ebenfalls bemerkenswert: Mateo Seric ist in dieser Partie nahezu überall, starke fünf Steals sichert sich die Heidelberger Nummer 21 und beschert sich und seinen Academics damit fünf weitere Chancen, die Führung auszubauen.
Zuverlässigkeit hat einen Namen und dieser lautet Ryan Mikesell. Der Heideberger Kapitän dreht nach seiner – für seine Verhältnisse – eher ruhigen Partie gegen Würzburg (9 Punkte) gegen Göttingen von Anfang an auf. Zehn Punkte in den ersten zehn Minuten deuten schon früh an, wohin die Reise gehen soll und vor allem im vierten Viertel ist Ryan wieder überall zu finden, trifft zahlreiche And-One-Würfe, Dreier, Korbleger, Mitteldistanz – you name it, he makes it. Am Ende sind es 30 Punkte für die Heidelberger Nummer 33 und damit ein neues Career High in der easyCredit BBL.
Über drei Viertel tun sich die Heidelberger in dieser Partie schwer, Headcoach Danny Jansson hat vor einem gefährlichen Göttinger Team gewarnt und sollte damit recht behalten. Immer wieder kommen die Veilchen zurück, die Academics schaffen es nicht, sich abzusetzen. Doch an diesem Abend sind ausnahmsweise alle guten Dinge Vier. Die Heidelberger legen ein starkes Schlussviertel hin, führen zwischenzeitlich mit 20 Punkten und können diese Partie schlussendlich ungefährdet nach Hause fahren und den 95:73-Auswärtssieg feiern.
„Aus unserer Sicht hatte das Spiel heute viele Aufs und Abs. Unser Start war unkonzentriert. Wir hatten eine gute Phase von vier bis fünf Minuten, in denen ich sieben Stopps hintereinander mit anschließendem Fastbreak gezählt habe. Aber dann haben wir wieder eine Phase, in der wir den Ball einfach wegwerfen, und dumme Fehler machen. Meinen Respekt an Göttingen, sie haben aus unseren dummen Fehlern Kapital geschlagen und sind immer an uns drangeblieben. Wir waren nicht in der Lage uns abzusetzen, sogar in der Phase nicht, in der uns viele Stopps gelungen sind. Im vierten Viertel haben wir dann mehr Energie gefunden, weil wir tiefer besetzt sind und rotiert haben. Normalerweise mag ich es nicht über einzelne Spieler zu sprechen, weil wir alles gemeinsam machen, aber Ryan Mikesell war heute ganz gut. Besonders in den Phasen, in denen vieles nicht geklappt hat, wie zum Beispiel in der ersten Halbzeit, hat er immer einen Weg gefunden, uns im Spiel zu halten.“ – Danny Jansson, Headcoach der MLP Academics
„Wir zeigen auswärts viel Fokus Geduld. Es ist nicht einfach, ein Team in deren Heim-Arena zu schlagen, egal wie deren Bilanz ist. Hierhin zu kommen und einen Sieg zu holen, ist toll! Wir haben viel Ballbewegung und bewegen uns selbst viel, das ist etwas, das ich an Dannys System liebe. Wenn der Ball gut läuft, ist es leicht, den offenen Spieler zu finden. Es ist eine lange Saison, wir müssen immer noch an einigen Dingen arbeiten. Die Arbeit hört nicht auf, am Montag geht es weiter!“ – Ryan Mikesell
Eva Birkelbach
MLP Academics Heidelberg
Medien und Kommunikation