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22. November 2020

The Good, the Bad, winning ugly

Die MLP Academics Heidelberg schlagen am vorgezogenen 20. Spieltag der BARMER 2. Basketball Bundesliga die wiha Panthers Schwenningen mit 90:83. Da auf eine gute erste Halbzeit ein durchwachsener zweiter Durchgang der Academics folgt, wird das das Spiel nach hoher Führung kurz vor Ende noch zur Zitterpartie. Aber mit Kampfgeist und Routine kann der Sieg in der Schlussminute gesichert werden.

Die Hausherren, die weiterhin auf den verletzten Phillipp Heyden verzichten mussten, starteten mit Sa’eed Nelson, Niklas Würzner, Shyron Ely, Evan McGaughey und Armin Trtovac. Die Gäste setzten zu Beginn auf Nate Britt, Rytis Pipiras, Felix Edwardson, Jonas Niedermanner und Kevin Bryant.

In der ersten Halbzeit ging der Match Plan der Academics voll auf: In der Offensive wurde der Ball gut bewegt, die Spielsysteme flüssig und konsequent durchgespielt. Den Panthers aus Schwenningen wollte hingegen nicht so viel gelingen. Das lag auch an der guten Defensive der Heidelberger, die eng, hellwach und zu Beginn fast ohne Fouls ausgeführt wurde. Im ersten Viertel ging Shyron Ely für die Academics voran und führte seine Mannschaft mit 11 erzielten Punkten zum 25:12 Viertelstand.

Im zweiten Viertel ging es zunächst so weiter, wie das erste verlaufen war: Die Heidelberger verteidigten gut, und wenn ein Schwenninger seinen Gegenspieler schlagen konnte, war schnell Hilfe im Academics-Trikot da. Zu Mitte des Viertels kam dann Schwenningen etwas besser in Tritt, bewegte den Ball schneller und suchte stärker den Weg zum Korb. In dieser Phase wusste jedoch Jordan Geist zu gefallen und sorgte dafür, dass trotz steigenden offensiven Outputs der Schwenninger der Vorsprung der Academics kontinuierlich anwuchs, und so lag es an Geist, auf 43:22 bei noch vier zu spielenden Minuten im zweiten Viertel zu erhöhen. Nun trat auch Sa’eed Nelson zunehmend in Erscheinung und servierte kurz vor Viertelende seinem Teamkollegen Daniel Loh einen Traumpass, den dieser zum 50:29 gegen seinen ehemaligen Verein in den Korb legen konnte. Die letzten Sekunden des Viertels verliefen symptomatisch für diese erste Halbzeit, in der einer Mannschaft sehr viel und einer sehr wenig gelang: nach schnellem, schönem Passspiel erhöhte Jordan Geist per Dreipunktwurf zum 54:34, direkt in der Folge fing er noch den Einwurf der Gäste ab und versäumte es nur knapp, mit der Halbzeitsirene noch weitere zwei Punkte auf das Score Board zu bringen. Aus einer geschlossenen Teamleistung ragte besagter Jordan Geist mit 13 erzielten Punkten heraus, für die wiha Panthers Schwenningen leistete bis zu diesem Zeitpunkt nur Shaun Willet mit 10 Zählern ernsthafte Gegenwehr.

Vor dem Spiel hatte Coach Frenki Ignjatovic noch gewarnt, dass man Schwenningen nicht zu Läufen kommen lassen dürfe. Wovor er damit hatte warnen wollen, zeigte sich gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit: Chris Frazier und Nate Britt liefen im Microwave-Modus warm, insbesondere von jenseits der Dreipunktelinie, und erzielten gemeinsam 15 Punkte zum 60:49 nach 3:42 Minuten. Auch in der Verteidigung traten die Panther nun deutlich entschlossener und aggressiver auf. Eine nun von Trainer Ignjatovic angemeldete Auszeit änderte jedoch nicht viel am nun gleichsam auf den Kopf gestellten Spielverlauf. Die Panthers blieben bissig, die Panthers blieben dran und hielten sich nun durchgehend in Schlagdistanz. Bei den Academics hingegen wollte einfach nichts so recht zusammenlaufen: viele vertändelte und verstolperte Bälle, viel Stückwerk an beiden Enden des Feldes. Trotz dieser harten Kost schien sich das Blatt dreieinhalb Minuten vor Ende des Viertels wieder zu Gunsten der Gastgeber zu wenden, als Armin Trtovac per Korbleger mit Bonusfreiwurf zum 68:56 verwandelte. Aber weit gefehlt: Während Heidelberg nur noch einen Freiwurf erzielen sollte, schalteten die bisher auffälligsten und aktivsten Schwenninger Britt, Frazier und Willet erneut einen Gang hoch, so dass die Panthers plötzlich nur noch drei Punkte hinten lagen, 69:66. Rytas Pipiras scheiterte zudem nur knapp daran, per Dreier mit der Schlusssekunde noch auszugleichen.

Nach jeweils 2 Punkten von Robin Jorch auf der einen und Niklas Würzner auf der anderen Seite und einem Dreipunktwurf von Evan McGaughey schien Heidelberg nun die Kontrolle zurück zu erobern. Aber zwei verwandelte Dreier von Frazier und Britt führten zum Ausgleich, einem erfolgreichen Freiwurf von Geist setzte Edwardsson zwei entgegen und plötzlich war sie da, die Führung der Schwenninger (75:76) 6:30 Minuten vor Spielende. Das wollten aber Jordan Geist, Armin Trtovac und Shy Ely nicht so auf der Anzeigetafel stehen lassen und stellten mit vereinten Kräften erneut die Führung her (83:76). Dennoch, so richtig rund laufen wollte es weiter nicht und Shaun Willet führte sein Team mit vier schnellen Punkten wieder bis auf drei Punkte heran. Vier Punkten für die Gastgeber durch Würzner und Albert Kuppe konnte Willet noch einmal einen Korbleger mit erfolgreichem Bonusfreiwurf entgegensetzen, die Vier-Punkte-Führung (87:83) 1:30 Minuten vor Spielende schien noch nicht übermäßig beruhigend für die Hausherren, aber hatte bis 16 Sekunden vor Spielende Bestand. Dann folgte die endgültig spielentscheidende Sequenz: Chris Frazier foulte Niklas Würzner beim Dreier-Versuch und kassierte noch ein technisches Foul. Von den fälligen 4 Freiwürfen konnte Ely einen und Würzner zwei von drei zum Endstand von 90:83 einnetzen.

Stats:

Geist (18 Punkte, 2 Assists, 3 Rebounds), Kuppe (15,0,4), Ely (14,2,4), Nelson (11,4,2), Trtovac (11,1,8), McGaughey (11,0,5), Würzner (6,8,2), Loh (4,0,2)