Es war nicht der Abend der MLP Academics Heidelberg. Beim Gastspiel bei den Kirchheim Knights sollte die Mannschaft von Branislav Ignjatovic im ganzen Spiel einem Rückstand hinterherlaufen, der nicht mehr aufgeholt werden konnte. Besonders die Ausgeglichenheit der Knights machte den Academics große Probleme. Denn gleich fünf Spieler scorten zweistellig und jeder eingesetzte Spieler Kirchheims hatte einen großen Impact auf das Spiel.
Die ersten Minuten zeigten sich noch als ausgeglichen, wobei beide Teams eine gute Treffsicherheit unter Beweis stellten. Gegen Ende des Viertels wandelte sich das Blatt und Kirchheim fing an, einen 22-15 Vorsprung herauszuspielen. Im zweiten Viertel entwickelte sich nun ein offener Schlagabtausch, bei dem treffsichere Knights auf bis zu 11 Punkte bereits davon ziehen konnten. In dieser Phase war es Zamal Nixon, der die Academics quasi im Alleingang im Spiel hielt und den Rückstand zur Halbzeit auf nur vier Punkte reduzierte. Das Ergebnis war zugegebenermaßen etwas schmeichelhaft für die Academics, die gut und gerne auch mit einem zweistelligen Rückstand in die Halbzeitpause hätten gehen können.
Das dritte Viertel und der Anfang vom vierten Viertel waren erneut nicht nach dem Geschmack der Academics, die keinen Rhythmus entwickeln konnten. Besonders DaVonté Lacy, der dank der guten Zusammenarbeit mit adViva mit seiner neuen Gesichtsmaske spielen konnte, wurde von Tim Koch und Kevin Wohlrath gut aus dem Spiel genommen. Kevin Wohlrath war das ganze Spiel hinweg wohl der Spieler der Partie. Mit 18 Punkten war er nämlich nicht nur ein defensiver Anker bei Kirchheim. Bei noch sechs zu spielenden Minuten erhöhte er den Vorsprung Kirchheims auf 13 Punkte und das Spiel schien entschieden.
Eine Sache die man in dieser Saison immer wieder beobachten kann, ist das Kämpferherz, mit dem die MLP Academics kein Spiel verloren geben. So war es auch in Kirchheim und der Vorsprung sollte Stück für Stück schrumpfen, wobei sich die Spieluhr immer weiter dem Ende näherte. Die finalen zwei Minuten waren angebrochen und die Academics waren dank Phillipp Heyden, der mit 16 Punkten, 9 Rebounds und 6 Assists seine Leistung aus Bremerhaven bestätige, wieder zurück in der Partie. Stephon Jelks war es dann, der den Vorsprung bei noch 40 zu spielenden Sekunden auf zwei Punkte verkürzte. Kirchheim war quasi zum Scoren gezwungen, um das Spiel zu entscheiden. DeJuan Graf nutzte nach einer Pick n´Roll Situation das Matchup gegen Phillipp Heyden und verwandelte einen äußerst schwierigen Halbdistanzwurf mit Ablauf der Shot-Clock.
Beide Mannschaften lieferten sich über weite Strecken ein Duell auf Augenhöhe, bei dem die Heimmannschaft einfach mehr Würfe verwandelte. Teilweise stark gedeckte Würfe fanden ihr Ziel und ließen so den Abstand stets aufrecht erhalten. Für Kirchheim war es neben Kevin Wohlrath insbesondere Jalan McCloud, der in der Schlussphase die schwierigen Würfe verwandelte. Die Academics haben es derweil nicht geschafft, die richtigen Entscheidungen in der Offensive zu treffen. Große Möglichkeiten wurden teilweise verschwenkt, weshalb der Sieg Kirchheims unter dem Strich in Ordnung geht und durchaus verdient ist.
Branislav Ignjatovic:
Kirchheim ist für mich ein Playoffsteam. Das Matchup ist uns nun dreimal in dieser Saison überhaupt nicht gelegen und wir haben dementsprechend alle Spiele (inklusive PreSeason) verloren. Defensiv waren wir meiner Ansicht nach zu nachlässig heute und haben kein guten Foul-Management begangen. Das ist fatal gegen ein Team, dass mit viel Zug zum Korb attackiert. Sie haben dann natürlich auch die Würfe gut getroffen, aber wir haben dort auch zu viel Platz gelassen.
Stats:
Heidelberg: Nixon (20 Punkte, 2 Rebounds, 4 Assists), Würzner (6,2,2), Schmitt (3,3,2), Liyanage (3,1,0), Lacy (12,3,3), Teichmann (4,0,1), Trtovac (2,1,0) Heyden (16,9,6), Jelks (4,2,1), Eberhard (9,3,1)
Kirchheim: Brauner (4,2,1), Butler (10,3,1), Koch (6,2,0), Rendleman Jr. (10,5,4), Nicklaus (0,1,0), Pape (8,5,1), Wohlrath (18,3,1), Haziri (0,0,0), McCloud (18,2,1), Graf (13,2,8)
Text: Yannik Barwig
Foto: Thomas Disqué