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24. Februar 2021

Trotz Dreierhagel Hagen geschlagen

Mit dem dritten Sieg in Serie festigen die Academics ihre Tabellenposition und nehmen vorübergehend sogar den zweiten Tabellenplatz ein. Selbst ein wahrer Dreierhagel (11 von 14 Dreier) der Hagener in der zweiten Halbzeit reicht den Gästen nicht zum Sieg.

Frenki ist kein Trainer, der gerne etwas verändert, wenn die Mannschaft zuletzt gewonnen hat. Nach dem Motto „Never change a running system“ ging es auch in diese Partie mit gewohnter Starting Five. Phillipp Heyden, der schon im Hinspiel seine wohl beste Saisonleistung abgeliefert hatte, dominierte auch heute quasi nach Belieben – profitierte hierbei aber auch von wunderschönen Anspielen durch Nelson – die ersten Minuten.

Man hatte eine Hagener Mannschaft erwartet, die voller Selbstvertrauen aus dem klaren Sieg gegen die Bayer Giants Leverkusen in das Spiel startet. Davon war jedoch in den ersten Minuten und über weite Strecken der ersten Halbzeit wenig zu sehen. Viele vermeidbare Ballverluste prägten das Spiel der Gäste, die es somit den Academics leicht machten, einen relativ komfortablen, zweistelligen Vorsprung herauszuspielen. Einem Dreier durch Zach Haney in der letzten Sekunde der ersten Halbzeit war es zu verdanken, dass die Hagener nochmal auf elf Punkte verkürzen konnten. Defensiv schien man dennoch an die Leistung aus dem Spiel gegen die Rostock Seawolves anknüpfen zu wollen, denn die Academics erlaubten ihren Gästen lediglich 29 Punkte zur Halbzeit.

Dreierhagel der Gäste

War die Dreierquote zur Halbzeit auf beiden Seiten noch sehr ausbaufähig, (Heidelberg 1/8, Hagen 3/13) so sollte sich das im zweiten Abschnitt schlagartig ändern. Der Ball lief nun auf beiden Seiten wesentlich flüssiger durch die Reihen, wodurch die offenen Schützen ein ums andere Mal schön in Szene gesetzt wurden. Die Hagener versenkten alleine im dritten Viertel sechs ihrer sieben Versuche aus der Distanz. Erstaunlich an dieser Statistik war, dass die Gäste hieraus nur wenig Kapital schlagen konnten, denn mit einer schönen Einzelleistung mit Ablauf der Uhr gelang es Jordan Geist den Vorsrpung zum Ende des dritten Viertels sogar noch auf 13 Punkte auszubauen. Mit einem vermeintlich beruhigenden 68:55 ging es also in den Schlussabschnitt. Allerdings hatte man in den zehn Minuten des dritten Viertels fast gleich viele Punkte zugelassen, wie in der kompletten ersten Halbzeit.

Willett in seiner Paradedisziplin: krachende Dunks (Foto: Thomas Disqué)

Der Motor stockt

Das letzte Viertel brachte hier zunächst keine Veränderung. Die Academics agierten zu nachlässig in der Verteidigung und die Hagener waren nun endgültig heißgelaufen und trafen nach Belieben. Aus fast allen Lagen. Auch das Teamplay in der Offense ließ nun zu wünschen übrig, weshalb die Academics fast ausschließlich durch zweite Chancen und Einzelaktionen zu Korberfolgen kamen. Die gefühlte Sicherheit war wie weggeblasen und die Gäste witterten ihre Chance. Als Cartwright bei noch viereinhalb zu spielenden Minuten den vierten Dreier der Gäste im vierten Viertel (bei 4 Versuchen wohlgemerkt) versenkte und auf 78:75 verkürzte, hatte der Coach Frenki genug gesehen und nahm seine bereits zweite Timeout der zweiten Halbzeit.

Doch die Westfalen weigerten sich, den netten Gast abzugeben und kamen nun auch in Korbnähe zu erfolgreichen Abschlüssen. Hätte Joel Aminu beim Stand von 81:79 für Heidelberg nicht nur seinen Korbleger getroffen sondern auch den zugesprochenen Freiwurf, so wäre hier schon die erste Führung der Hagener fällig gewesen. Im nächsten Angriff ließ jedoch auch Jordan Geist einen seiner beiden Freiwürfe liegen, weshalb eine Minute vor Ende des Spiels beim Stand von 82:81 die Anspannung ins Unermessliche stieg.

Routiniers Heyden und Ely mit entscheidenden Plays

Die Hagener spielten nun den bis dahin stark spielenden Keßen im Lowpost an. Diesen verteidigte Heyden jedoch körperlich robust mit allem, was er hatte und zwang diesen zu einem Schrittfehler. Diesen Fehler nutzten die Academics in Person von Shyron Ely, der in seiner unnachahmlichen Art in Bedrängnis im folgenden Angriff auf das vorentscheidende 84:81 stellte. Als die Hagener ihren Dreipunktwurf dieses Mal ausnahmsweise nicht einnetzen konnten und Niki Würzner sich den Rebound sicherte, waren die Gäste zu einem schnellen Foul gezwungen. Würzner erzielte aus den beiden Freiwürfen einen Punkt, womit der Vorsprung fünf Sekunden vor Ende ein „two possession game“  bedeutete. Einen unbedeutenden, wenn auch sehr ansehnlichen Schlusspunkt setzte Jermaine Bishop erneut – wie auch sonst – mit erfolgreichem Dreier.