Die MLP Academics verlieren nach chancenlosen 40 Minuten 73-88 bei den s.Oliver Baskets Würzburg. Damit verpasst das Team vom Neckar eine Wiederholung der Überraschung aus dem Hinspiel und unterliegt verdient dem Tabellenführer aus Unterfranken.
Frenki Ignjatovic schickte nach der Niederlage in Paderborn eine veränderte Startformation auf das Parkett. Neben Bradley Tinsley, Kelvin Martin und Waverly Austin liefen Nils Menck und Ahmad Smith zu Beginn der Partie in der s.Oliver Arena auf. In den ersten Minuten spielten die MLP Academics noch auf Augenhöhe mit den Gastgebern. Das Spiel wogte hin und her, sodass die Heidelberger nach Punkten von Austin, Smith und Tinsley in den ersten fünf Minuten bis zum Stand von 13-12 mithalten konnten. Im Anschluss nahm jedoch Darren Fenn auf Würzburger Seite das Heft des Handelns in die Hand und punktete sowohl aus der Dreipunktedistanz, der Halbdistanz sowie von der Freiwurflinie. Auch eine Auszeit von Ignjatovic konnte diesen Würzburger Lauf nicht stoppen, womit die s.Oliver Baskets eine 21-14 Führung zum Ende des ersten Spielabschnitts für sich verbuchen konnten.
Zu Beginn des zweiten Viertels schlossen die Heidelberger, wie auch zu Beginn des Spiels, ihre Aktionen erfolgreicher ab. Zuerst der ins Spiel gekommene Tony Criswell und im anschließenden Angriff Nico Admaczak punkteten erfolgreich von der Dreipunktelinie. Auch in der Folge versuchten die Heidelberger durch einige gefällige Offensivaktionen von Eggleston und Criswell den Abstand der besonders in der Zone gefährlichen Würzburgern nicht zu groß werden zu lassen. Doch dies gelang nicht. Beim Spielstand von 32-24 versuchte Ignjatovic zudem mittels einer Auszeit und noch fünf verbleibenden Minuten vor der Halbzeit den Würzburger Lauf zu brechen – auch dies missglückte, sodass die Spieler von Headcoach Doug Spradley sich einen ordentlichen Vorsprung zur Halbzeit herausgearbeitet hatten. 45-32.
Nach der Pause versuchten die MLP Academics erneut die druckvollen Würzburger ihrerseits unter Druck zu setzen und den Rückstand zu verkürzen, dies blieb jedoch weiter ohne Erfolg. Die acht Punkte zu Beginn des Spielabschnittes von Ahmad Smith und auch die fünf weiteren von Kelvin Martin wurden immer wieder von den über die ganze Spieldauer gut zum Korb penetrierenden Würzburgern gekontert. Unter dem Korb ergaben sich für die s.Oliver Baskets zudem zahlreiche zweite Chancen dank guter 19 Offensivrebounds. Die Heidelberger konnten somit dieses Viertel zwar ausgeglichen gestalten, den Rückstand aber keineswegs verkürzen.
Auch im Schlussabschnitt änderte sich daran nichts mehr, sodass Würzburg einen letztlich ungefährdeten Start-Ziel-Sieg einfuhr. Auf Heidelberger Angriffe folgten stets gute Aktionen der Gastgeber, wodurch der Rückstand nie schmolz und auch der besonders in dieser Phase aufopferungsvoll kämpfende Eggleston nichts ausrichten konnte. Auch die Nadelstiche von Tinsley, Menck und Admaczak waren zu wenig um den Gegner oder die stimmungsvolle Halle zum Zweifeln zu bringen – allein Sebastian Betz punktete 3 mal innerhalb der letzten zwei Spielminuten von jenseits der 6,75m Markierung und machte den Würzburger Sieg endgültig fest.
Die Heidelberger belegen trotz dieser Niederlage weiter den fünften Tabellenplatz, wollen aber am kommenden Sonntag im heimischen OSP den Fans wieder einen Sieg schenken und einen weiteren Schritt in Richtung Playoffs machen. Gegner ist dann der momentane Tabellenachte: Science City Jena.
Für Heidelberg spielten: Eggleston 14 Punkte/5 Rebounds, Martin 10, Smith 10/5 Assists, Tinsley 9, Menck 8, Criswell 7, Adamczak 7/5, Austin 6, Würzner 2 und Schmidkunz
Für Würzburg spielten: Spoden 17/11 Rebounds, Dourisseau 16/7, Givens 16/9, Betz 14, Fenn13, Dunbar 5, Mallett 3, Ugrai 2, Ebert 1, Schneider 1, Medlock und Hoffmann
Frenki Ignjatovic: Es war ein verdienter Sieg der Würzburger. Somit meinen Glückwunsch an Doug, der Sieg war auch in dieser Höhe mehr als verdient. Als Trainer war mir wichtig den nötigen Respekt vor dem Gegner zu zeigen. Ich bin froh, dass ich so ein athletisches Team habe, dass den Gegner heute dazu gebracht hat ausschließlich eine Ball-Raum-Verteidigung zu spielen. Besonders in der ersten Halbzeit hatten wir eine sehr schlechte Quote, in der zweiten Halbzeit war diese besser und damit auch unser ganzes Spiel. Was ich wirklich vermisse ist eine gute Reboundstatistik, diese war heute aber auch letzte Woche in Paderborn sehr schlecht. Wir haben 15 Rebounds weniger als die s.Oliver Baskets, damit bin ich überhaupt nicht zufrieden. Vor dieser tollen Kulisse konnten wir aber aufgrund unserer ausbaufähigen Quote und der schlechten Rebounds natürlich nicht genügend Druck aufbauen um Würzburg auch nur ansatzweise in Gefahr zu bringen. Lediglich die zweite Halbzeit war nahezu ausgeglichen.
Doug Spradley: Wir haben „ok“ gespielt, nicht überragend, konnten aber einige Sachen ausprobieren. Beide Mannschaften haben schlecht von der Dreipunkte-Linie geworfen, sodass wir uns auch hier nicht richtig distanzieren konnten. In der zweiten Halbzeithaben wir dann leider nur noch „mitgemacht“, wir hatten nicht den nötigen kein Killer-Instinkt. Trotz einer 10 Punkte-Führung waren wir nicht in der Lage genug Emotionen für diesen freizusetzen. Dennoch war der Sieg nie in Gefahr. Nach den letzten beiden knappen Partien bin ich froh, dass wir heute auch dank der starken 49 Rebounds den nötigen Willen gehabt haben um hier zu bestehen und deutlich zu gewinnen.
Lukas Robert