ProA-Ligist MLP Academics Heidelberg siegt 86-81 gegen den Aufsteiger aus Rhöndorf. In einer stark verletzungs- und krankheitsgeschwächten Heidelberger Mannschaft avancierte Albert Kuppe mit 21 Punkte zum Topscorer der Partie.
Es war sowohl im Vorfeld als auch während des Spiels ein sehr harter Kampf: Vor der Partie gegen alle krankheits- und verletzungsbedingten Ausfälle, während des Spiels gegen einen kämpferisch starken Gegner. Doch die MLP Academics haben auch die dritte Partie in Serie gewonnen und den ersten Heimsieg der noch jungen Spielzeit eingefahren.
Von Beginn an sahen die 660 Zuschauer im Heidelberger Olympiastützpunkt eine kämpferisch geführte Partie beider Mannschaften. Die MLP Academics erwischten jedoch den etwas besseren Start und gingen durch acht Punkte von Bryan Smithson mit 8-4 in Führung. Auch in der Folge spielten die Heidelberger offensiv überzeugend und trafen teils schwierige Würfe. Johannes Lischka und Albert Kuppe punkteten mehrfach und überzeugten nicht nur in dieser Phase der Partie.
Während die Heidelberger das erste Viertel 22-17 gewannen, spielten die Dragons im zweiten Spielabschnitt verbessert auf und konnten dieses ausgeglichen gestalten. Ein gut funktionierendes Mannschaftsgefüge, welches beispielsweise die beiden Nachwuchskräfte Christoph Rupp mit sieben Punkten und Moritz Nägele mit toller Defense verstärkten, taten ihr übrigens zum couragierten Auftreten der Hausherren. Doch nicht nur diese beiden, sondern alle Spieler hatten ihren Anteil am heutigen Sieg, denn mit Niklas Würzner, T.J. Sapp, Trent Wiedeman und Aaron Thomas fehlten gleich vier Leistungsträger. Shy Ely biss sich trotz einer schmerzhaften Rückenzerrung durch und setzte im zweiten Viertel Lischka mit einem Alley-Oop-Pass mustergültig in Szene. Bis zur Halbzeit konnten die Dragons jedoch mithalten, sodass es beim Stand von 44-39 in die Kabine ging.
Aus der Kabine kamen die MLP Academcis dann deutlich konzentrierter sodass sie im dritten Spielabschnitt mit einer höheren Trefferquote abschlossen und den Dragons davon zogen. Kuhn und Kuppe wechselten sich hierin in ihren erfolgreichen Aktionen ab und trieben Gästecoach Boris Kaminski zur Verzweiflung. Trotz diverser Timeouts konnte er den Lauf der MLP Academics nicht einbremsen. Auch Shy Ely und Johannes Lischka sorgten für gelungene Aktionen: Ely stahl Dragons Point Guard Sterling Carter den Ball und verwandelte nach einem 30 Meter-Sprint mit einem Monsterdunk über seinen foulenden Gegenspieler. Lischka sorgte als Defensivanker für Ruhe und Ordnung unter dem eigenen Korb und sammelte insgesamt beeindruckende 16 Defensivrebounds. Durch das hinzukommende und in dieser Phase gut funktionierende Teamplay führte Heidelberg zehn Minuten vor dem Ende der Partie 68-54.
Doch trotz einer zwischenzeitlichen 18-Punkte-Führung gaben sich die Rhöndorfer Gäste nicht auf und kämpften sich wieder Punkt um Punkt an die Hausherren heran. Robin Lodders und William Ohuaregbe brachten die Heidelberger Bigmen gewaltig unter Zugzwang und Frenki Ignjatovic zu einem Wutausbruch. Drei Minuten vor dem Ende der Partie führten die Gäste sogar mit einem Punkt, nachdem Lodders via Tip-in auf 77-76 erhöht hatte. Doch die MLP Academics mobilisierten ihre letzten Kräfte und drehten das Momentum wieder. Besonders die nun lautstarke Unterstützung von den Rängen des OSP gab Kraft und Energie für den entscheidenden Schlussspurt. Smithson, Ely, Kuppe und Lischka zeigten keine Nerven und punkteten jeweils aus der Nahdistanz, sodass am Ende der Partie der verdiente Heimsieg von der Anzeigentafel des OSP leuchtete: 86-81. Trotz der diversen Ausfälle und dank des eigenen Publikums hält die Heidelberger Siegesserie also an und soll, mit einigen wieder genesenen Spielern, im kommenden Auswärtsspiel bei rent4office Nürnberg fortgesetzt werden.
Frenki Ignjatovic: „Rhöndorf hat einen riesigen Kampfgeist an den Tag gelegt – bereits letzte Woche gegen Gotha. Ich habe es gerade der Mannschaft in der Kabine schon gesagt: So viele frühe Verletzungen habe ich noch nie erlebt. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass eine Mannschaft dieser Liga in den letzten Jahren so viel Pech gehabt haben könnte. Wenn ein Spieler fehlt, ist es schon schwer. Christoph hat mit sieben Punkten eine tolle Partie gemacht, auch Mo(ritz Nägele) hat super verteidigt. Viele in der Liga haben Rhöndorf nicht ernstgenommen, doch es ist ein Verein, der definitiv etwas zu bieten hat. Ich bin froh, dass wir dieses Spiel gewonnen haben.
Boris Kaminski: „Gratulation an Frenki, Gratulation an Heidelberg – es war absolut verdient. Über das ganze Spiel haben sie sich die Führung erarbeitet und herausgespielt. Wir haben heute Lehrgeld zahlen müssen, leider schon wieder Lehrgeld bezahlt. Wir müssen defensiv noch einen Gang zu legen. Wir hatten die Hoffnung, dass Heidelberg aufgrund der vielen Verletzungen am Ende etwa müde wird. Kristian Kuhn und Albert Kuppe haben ein super Spiel gemacht.“
Für Heidelberg spielten: Albert Kuppe 21 Punkte, Kristian Kuhn 17 Punkte/7 Rebounds, Bryan Smithson 14/7 Assists, Shy Ely 13, Johannes Lischka 11/16 Rebounds, Christoph Rupp 7 und Max Rockmann 3 und Moritz Nägele.
Für Rhöndorf spielten: Robin Lodders 18, Antoine Davis 16, William Ohuaregbe 12/14 Rebounds, Sterling Carter 11, Victor Frankl-Maus 10, Daquan Holiday 8, Tim Schönborn 3 und Savo Milovic 3.
Lukas Robert