In einem spannenden, wenn auch nicht hochklassigen Spiel verpassten die MLP Academics bei der 75:78-Niederlage in Essen am Sonntagnachmittag die große Chance, Werbung für das am kommenden Sonntag, 17 h im Olympiastützpunkt stattfindende Match gegen den derzeitigen „Überflieger“ der Liga, SC Rasta Vechta, zu betreiben. Auch eine halbe Stunde nach der Begegnung der beiden Pro A-Mittelfeldteams war dem hauptamtlichen Manager der Academics, Matthias Lautenschläger, die Enttäuschung darüber noch deutlich anzumerken: „Das war heute leider ein ziemlicher Rückschritt gegenüber den beiden starken Partien gegen Kirchheim und vor allem in Jena. Vor dem Spiel gegen Vechta gibt es jedenfalls einiges zu tun – da müssen wir uns völlig anders präsentieren!“
Vor 1320 Zuschauern in der Essener Sporthalle am Hallo standen sich von der ersten Minute an zwei absolut gleichwertige Mannschaften gegenüber. Bis zum Schlusspfiff gelang es keinem Team, sich mit mehr als sechs Punkten abzusetzen. 25:19 für Essen hieß es nach 11 Minuten, wobei aus Essener Sicht vor allem Logan Stutz wie schon in der Hinrunde (beim 87:86-Erfolg der Essener) dem Spiel seinen Stempel aufdrückte und bereits 10 Punkte auf seinem Konto hatte. Bei den Academics stemmte sich bis zum 40:37-Pausenstand vor allem Clint Sargent (3 von 5 Dreier bis dahin) dagegen. Ansonsten zeigte das Team eine ausgeglichene Leistung. Acht der neun eingesetzten Spieler hatten bis dato gepunktet, ohne insgesamt zu überzeugen. Neuzugang Ayron Hardy fügte sich passabel ein, konnte aber bei seinem ersten Einsatz verständlicherweise noch keine Glanzpunkte setzen.
Nach einem Blitzstart mit zwei Dreiern von White und Sargent zur zwischenzeitlichen 43:40-Führung bekamen die Gäste aus der Metropolregion Rhein-Neckar die Partie nach der Pause etwas besser in den Griff, ohne aber den Vorsprung vorentscheidend ausbauen zu können. Bei Essen war Powerforward Henley inzwischen immer stärker geworden. Ihm hatten es die Baskets jetzt maßgeblich zu verdanken, dass sie beim 59:55 für die Academics (30.Min.) immer noch gut auf Tuchfühlung lagen. Bei diesem Spielstand passierte Academics-Trainer Garbelotto leider das Missgeschick eines disqualifizierenden Fouls wegen Verlassen der Coaching-Zone. In der 1. Halbzeit hatte er bereits ein technisches Foul kassiert. Das Academics-Team wurde jetzt von Trainerassistent Carl Mbassa weiter gecoacht und ließ sich zunächst nicht beeindrucken. 67:62 betrug die höchste Heidelberger Führung in der 32. Minute nach einem White-Dreier. Man konnte aber den Sack nicht zumachen. Zu sehr wurde in dieser Phase der Erfolg von außen gesucht, doch Dreier von Blackwood, Heindel und Sargent fanden nicht das Ziel. Die Gastgeber nutzten dies zu einem 9:0-Lauf und gingen ihrerseits mit 71:67 in Front (36. Min.).
Nach dem 77:71 kamen die Neckarstädter nochmals durch 3 Freiwürfe von Sargent und einen von Barth in der Schlussminute auf 77:75 heran und erlangten gar nochmals Ballbesitz. Dann fehlte allerdings die nötige Abgeklärtheit. Anstatt mit einem Zweier die Verlängerung zu suchen, nahm Sargent einen verfrühten Dreierwurf und verwischte damit ein bisschen seine zuvor sehr ansprechende Vorstellung. Bannister erhöhte per Freiwurf auf 78:75 und der Notwurf von Kai Barth in der Schlussekunde hätte zwar fast noch den Weg über das Brett in den Ring gefunden – aber eben nur fast. „Vater des Sieges“ war auf Essener Seite das bisher beste Rebound- und Effektivitäts-Duo der Liga, Stutz und Henley, mit zwei Double-Doubles (19 Punkte, 14 Rebounds bzw. 18 Punkte, 10 Rebounds). Die Entscheidung war letztlich unter den Körben gefallen (36 zu 25 Rebounds für Essen).
ETB Wohnbau Essen: Stutz 19, Henley 18, Franke 11, Buljevic 10, Harbut 9, Christen 8, Cook 2, Bannister 1.
MLP Academics Heidelberg: White 21 (10 Rebounds), Sargent 20 (5/9 Dreier), Kuhn 10 (8 Rebounds), Hardy 7, Heindel 5, Blackwood 5, Komarek 4, Barth 3 (6 Assists), von Fintel, Okundaye.
1. HEIMSPIEL in 2013
MLP Academics Heidelberg – Rasta Vechta
Sonntag, 13. Januar um 17 Uhr
Olympiastützpunkt Rhein-Neckar
TOGETHER WE PLAY!
Autor: Claus Ebert