Was viele nicht für möglich hielten, ist nun erfreuliche Realität: die MLP Academics Heidelberg, von vielen als erster Absteiger gehandelt, sichern sich den vorzeitigen Klassenerhalt in der easyCredit Basketball Bundesliga und werden somit auch in der kommenden Saison die Spitzenteams aus ganz Deutschland im SNP dome empfangen.
Es waren die wohl kuriosesten Playoffs der ProA Geschichte im vergangenen April. Die Vereine der Barmer 2. Basketball Bundesliga hatten sich auf eine Änderung des Formats der Playoffs verständigt. Die sonst üblichen Best-of-Five Serien wurden durch den sogenannten „Round Robin Modus“ ersetzt, in welchem jeweils vier Teams in zwei Gruppen um den Gruppensieg spielen. Der jeweilige Gruppensieger stünde somit als Aufsteiger fest.
Hintergrund war die Annahme, dass man somit eventuellen Infektionswellen besser würde vorbeugen können. Der Ausbruch des Corona-Virus in der Gruppe der Academics bewies jedoch leider das Gegenteil. Heidelberg, mit einer Bilanz von 3:1 Tabellenführer der Gruppe, wurde vorzeitig Gruppensieger, da alle drei Gruppengegner Corona bedingt ausfielen und die Spiele nicht mehr in dem vorgegebenen Zeitfenster nachgeholt werden konnten. Im Finale um die Meisterschaft gelang es dann durch einen 30 Punkte Sieg in Leverkusen die Meisterschaft zu sichern.
In die erste Bundesligasaison nach über 35 Jahren starteten die Academics furios. Einem Auftaktsieg beim Syntainics MBC folgten der sensationelle Heimsieg gegen den derzeit Tabellenvierten die MHP Riesen Ludwigsburg, sowie ein weiterer Auswärtssieg bei den Jobstairs Gießen 46ers. So kam es am vierten Spieltag zum Spitzenspiel der beiden ungeschlagenen Tabellenführer Bamberg und Heidelberg, welches knapp an die Franken ging. Von dieser Niederlage zeigten sich Frenki’s Jungs jedoch wenig beeindruckt und deuteten spätestens mit dem nächsten Heimsieg gegen s.Oliver Würzburg an, dass der Abstieg unter anderen Teams ausgespielt werden sollte.
Die kommenden Wochen ließen die Academics jedoch immer weiter in der Tabelle abrutschen. Zwar konnte man weiterhin viele Partien knapp gestalten, doch mit einem Sieg sollte es einfach nicht mehr klappen. Eine elf Punkte Führung gegen Bayreuth kurz vor dem letzten Viertel reichte ebenso wenig wie die durchaus ansprechenden Leistungen in den Partien gegen Alba Berlin (-2) und ratiopharm Ulm. Auch bei den Bayern agierte man lange Zeit auf Augenhöhe und ging mit einer sechs Punkte Führung ins letzte Viertel, ehe ein 18:0 Lauf alle Hoffnungen auf den Auswärtscoup zerstörten.
Neun Niederlagen in Serie sollten es werden. Doch von Panik – man war den Abstiegsplätzen inzwischen doch deutlich nähergekommen – keine Spur. Im Gegenteil. Man rückte noch näher zusammen, glaubte an die eigene Stärke und setzte folgerichtig mit der wohl besten Saisonleistung und damit einhergehend dem Heimsieg gegen die Crailsheim Merlins ein Ausrufezeichen. Die MLP Academics Heidelberg waren wieder zurück!
Insbesondere die Duelle im Tabellenkeller konnten in einer beeindruckenden Regelmäßigkeit gewonnen werden. So konnte man sowohl gegen den MBC als auch gegen Gießen und Braunschweig jeweils beide Spiele für sich entscheiden und auch gegen Frankfurt den direkten Vergleich holen. Das Gefühl, die Klasse gehalten zu haben, machte sich langsam breit. Spätestens nach den beiden Siegen innerhalb einer Woche gegen Gießen und Frankfurt war klar, dass die Möglichkeit eines sportlichen Abstieges nur noch rechnerisch möglich war. Die Vorstellung, dass Gießen und Frankfurt alle verbleibenden Spiele gewinnen würden, schien zu absurd. Wie sich herausstellen sollte zurecht. Durch den gestrigen Sieg der Braunschweiger in Gießen ist es nun auch rechnerisch nicht mehr möglich abzusteigen.
Wir möchten uns an dieser Stelle bei allen Fans, Sponsoren und Helfern bedanken! Ihr habt diesen Erfolg die letzten Jahre begleitet und ermöglicht! Getreu unserem Motto „ZUSAMMEN. WACHSEN.“ möchten wir mit euch die Zukunft angehen und viele einzigartige Basketballmomente erleben!
Das war erst der Anfang!