Die MLP Academics Heidelberg gastieren am Samstag in der Sporthalle Stadtmitte. Wie bereits in den vergangenen beiden Wochen ist auch das Duell bei den Kirchheim Knights ein Big-Point-Spiel. Dank der zurückliegenden Erfolge gehen die Kurpfälzer diese Aufgabe sehr optimistisch an.
Der Spielplan war schwer, die Leistungen schwankend: Als die MLP Academics Ende Januar in die entscheidende Saisonphase starteten, konnte man keinesfalls vermuten, dass der Klub nur einen Monat später relativ unangefochten auf Tabellenplatz vier thronen würde. Doch das tut er. Bis auf das Heimspiel gegen Crailsheim bezwangen die Heidelberger die gesamte Konkurrenz auf Augenhöhe. Zum Abschluss dieses Reigens an Big-Point-Spielen trifft das Ignjatovic-Team nun am Samstag auf Kirchheim.
Foto: Ob der sich abzeichnenden Playoff-Qualifikation kann Frenki Ignjatovic seinen Blick optimistisch in die Zukunft richten. Foto: Alfred Gerold.
Während die Knights sportlich etwas schwächer performen als in der vergangenen Saison, sind sie vor allem in den eigenen vier Wänden zu allem fähig. Unter anderem Crailsheim und Köln wurden geschlagen. Letztere dabei regelrecht aus der Halle geschossen (93:56). Dass Kirchheim jedoch nicht so stark wie in der vergangenen Saison ist, liegt an der Auswärtsschwäche. Bis auf Trier, die ohnehin auf fremden Parkett chronisch schwach auftreten, verfügen die Schwaben über die schwächste Auswärtsbilanz der Top-9-Teams der Tabelle. Diese Bilanz muss verbessert und die Heimspiele gewonnen werden, damit der Playoff-Halbfinalist von 2017 auch 2018 an der Postseason teilnehmen kann. Kirchheim legt also einen großen Fokus auf das Spiel gegen Heidelberg. Gerade weil es am zurückliegenden Wochenende eine bittere Pleite in Vechta zu verkraften hatte – und jede weitere Niederlage im Playoff-Wettstreit eine zu viel sein könnte.
Anton Mirolybov, der beim Heidelberger Hinspielsieg mit zwei technischen Fouls die Halle verlassen musste, gibt – dem Kirchheimer Modell folgend – wenigen Spielern viele Spielanteile, was zu einer großen Qualität führt, gleichzeitig aber auch ein Spiel mit dem Feuer ist: Foulprobleme oder gar Verletzungssorgen sollten unter der Teck nicht mehr aufkommen, denn unter den Teams, die noch um die Playoffs konkurrieren, könnte Kirchheim einen längerfristigen Ausfall wohl am wenigsten kompensieren. Erfolgsversprechend scheint dagegen das Vertrauen auf die eigene Stärke zu sein, schließlich ist die Achse Barton-Collins-Kronhardt extrem offensivgefährlich und kann jederzeit heiß laufen. Während die beiden balldominanten Guards Charles Barton Jr (15.5 PpS) und Corban Collins (15.2) 42,5 Prozent aller Kirchheimer Würfe im kompletten Saisonverlauf nahmen und dem Kirchheimer Spiel entsprechend ihren Stempel aufdrücken, ackert Andreas Kronhardt unter dem Korb wie bereits in den vergangenen Jahren. Der 28-jährige Center gehört auch in dieser Spielzeit mit durchschnittlich 13 Punkten und 7 Rebounds zur Crème de la Crème der Liga. Die Einschränkung seiner Kreise wird für Martin Seiferth und Niklas Ney eine Herkulesaufgabe, und für Heidelberg zu einem der Siegfaktoren. Denn kann Kronhardt gestoppt werden können, steigen die Siegchancen der MLP Academics rapide an.
Schlecht sind sie aber ohnehin nicht, denn nach zuletzt guten Ergebnissen und der schnellen Genesung von Niklas Würzner reisen die Kurpfälzer mit einer gesunden Portion Optimismus und einem gestärkten Selbstvertrauen gen Südosten. Kirchheim muss erst einmal zeigen, dass es Heidelberg bezwingen kann. Die Gäste wollen ihrerseits mit einem weiteren Big-Point-Sieg den Druck auf die drittplatzierten Karlsruher weiter erhöhen. Da das direkte Duell mit den PSK LIONS (04.03.) möglicherweise die Entscheidung bringen könnte, welche der beiden Mannschaften am Ende der Saison auf Tabellenplatz drei landet, möchte sich Heidelberg bis dahin keinen Ausrutscher mehr leisten – und die Spiele in Kirchheim und gegen Baunach für sich entscheiden.
VfL Kirchheim Knights vs. MLP Academics Heidelberg
Samstag 24.02.2018, Tip-Off 20:00 Uhr, Sporthalle Stadtmitte, Jahnstraße 14, 73230 Kirchheim