Mit ihrem 94:70-Sieg gegen den SYNTAINICS MBC zeigen die MLP Academics Heidelberg eine ihrer besten Saisonleistungen und sichern sich darüber hinaus den extrem wichtigen direkten Vergleich gegen die Wölfe. Bereits in der ersten Halbzeit (40:37) zeigen die Academics, die sich von Beginn an selbstbewusst und aggressiv präsentieren, dass sie auf das heutige Spiel mental hervorragend eingestellt sind.
Ausgerechnet das sonst sehr schwache dritte Viertel der Heidelberger entscheidet die Partie. Der Mannschaft von Frenki Ignjatovic gelingt es, ihren Rhythmus nach der Halbzeit beizubehalten und als Team zusammenzuspielen. Verdient gehen sie mit einer 66:54 Führung in das letzte Viertel, welche sich die souverän auftretenden Gastgeber im Schlussviertel auch nicht mehr nehmen lassen. Begünstigt wurde die gute Vorstellung der Heidelberger sicherlich durch die verletzungsbedingten Ausfälle von Nikola Rebic und Chris Coffey, wodurch die Gäste 40 Minuten lang ohne echten Aufbauspieler auskommen mussten.
Die Bedeutung des Spiels für die Wölfe und die Academics ist beim Blick auf die Tabelle schwer zu übersehen. Beide Mannschaften konnten in dieser Saison erst sechs Siege erringen und befinden sich auf ihren jeweiligen Tabellenplätzen 13 (MBC) und 14 (Academics) im Abstiegskampf der easyCredit BBL, der in den letzten Wochen noch einmal an Brisanz gewonnen hat. Die Ausgangslage war klar: der Verlierer würde tiefer in den Abstiegsstrudel gezogen, während der Gewinner einen entscheidenden Schritt in Richtung Klassenerhalt tätigen kann.
Heidelberger des Viertels: Jordan Geist. Zieht immer wieder voller Selbstbewusstsein zum Korb und kann dort auch sicher abschließen. Wie schon im Spiel gegen Bayreuth geht er im ersten Viertel in Sachen Einstellung und Scoring als Beispiel voran und schwingt sich zum Topscorer seiner Mannschaft auf. Starke neun Punkte stehen bereits zu Buche.
Heidelberger des Viertels: Rob Lowery. Setzt die Highlights des Viertels und damit ganz wichtige Impulse für seine Mannschaft. Vor allem sein zuckersüßer No-Look-Pass, den Kelvin Martin in der 17. Minute zum 37:31 verwandeln kann, sowie der darauffolgende Dreier zum 40:31 bringen die Stimmung in der Halle zum Kochen. Insgesamt erzielt der Heidelberger Guard acht Punkte und führt seine Mannschaft im zweiten Spielabschnitt in dieser Hinsicht an.
Heidelberger des Viertels: Noch einmal Rob Lowery. Wie so oft in letzter Zeit ist Lowery der tonangebende Academic des dritten Viertels, schafft es diesmal aber nicht nur, erfolgreich zu scoren, sondern kann auch seine Mitspieler erfolgreich ins Offensivspiel einbinden. Der Aufbauspieler erzielt insgesamt zehn Punkte und verteilt drei Assists, schultert so einen gewaltigen Teil der Offensivlast und geht dabei auch noch als emotionaler Leader voran.
Heidelberger des Viertels: Max Ugrai. Bei seiner Auswechslung knapp zwei Minuten vor Spielende wird er zurecht mit stehenden Ovationen verabschiedet. Trägt durch seinen offensiven Beitrag im Schlussabschnitt entscheidend dazu bei, dass die Academics nichts mehr anbrennen lassen. Kommt im letzten Viertel immer wieder an die Freiwurflinie, von wo er vier Punkte bei perfekter Wurfquote erzielt und ist mit insgesamt acht Punkten Academics-Topscorer.
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Statistik des Spiels: 22:12 lautet die Assist-Verteilung nach Abpfiff aus Academics-Sicht. Besonders nachdem die Heidelberger in letzter Zeit immer wieder Probleme hatten, offensiv als Team zusammenzuspielen, ist das ein überragender Wert. Auch im traditionell schwierigen dritten Viertel sind die Heidelberger hier nicht eingeknickt, sondern haben den Ball weiter geteilt und sechs direkte Korbvorlagen gespielt. So ist der heutige Erfolg der Academics sicherlich nicht zuletzt auf das erfolgreiche Teamspiel zurückzuführen.
Spieler des Spiels: Jordan Geist. Bestätigte die aufsteigende Form, die er schon gegen medi bayreuth gezeigt hatte, übernimmt offensiv massig Verantwortung und ist so am Ende Heidelberger Topscorer mit 22 Punkten. Brachte seine Mannschaft mit neun Punkten im ersten Viertel in die Partie, wo er den Ton für den weiteren Spielverlauf mit seinem selbstbewussten Auftreten setzte. Drehte dann noch einmal im entscheidenden dritten Viertel auf, wo er wieder neun Punkte erzielen konnte und weiter immer wieder erfolgreich den Weg zum Weißenfelser Korb fand.
Moment des Spiels: In der 24. Minute, beim Stand von 44:42, spielte Jordan Geist einen Fehlpass direkt in die Arme seines Gegenspielers Behnam Yakhchali. Anstatt frustriert in die Verteidigung zurückzujoggen, setzte der Heidelberger Shooting Guard Yakhchali direkt massiv unter Druck, warf sich dem Ball hinterher und konnte ihn durch spektakulären Körpereinsatz seinem iranischen Gegenspieler entreißen. Kelvin Martin konnte den freigewordenen Ball einsammeln, ihn auf Geist zurückpassen, der den Korbleger verwandelte und den SNP-Dome in Ekstase versetzte. So erhöhte der Academics-Guard auf 46:42 und gab den Ton für den weiteren Verlauf des dritten Viertels an. Von nun an gaben die Academics keinen Ball verloren und setzen sich Schritt für Schritt immer weiter ab – nicht zuletzt dank dieser kämpferischen Initialzündung.
Für Heidelberg spielten: Jordan Geist (22 Punkte), Robert Lowery (18), Brekkott Chapman (16), Maximilian Ugrai (14), Osasumwen Osaghae (7), Niklas Würzner (5), Shyron Ely, Kelvin Martin (beide 4), Anthony Watkins, Leon Friederici (beide 2), Albert Kuppe.